In der Nacht von Sonntag auf Montag hat ein großer Brand ein Ärztehaus in Wolfenbüttel stark beschädigt. Auch die Medicus-Apotheke, die in dieser Nacht Notdienst hatte, war betroffen. Die Apothekerin blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Der Schaden soll mehrere 100.000 Euro betragen. Das Gebäude ist bis auf Weiteres nicht mehr nutzbar.
Die Apothekerin hatte Bereitschaftsdienst und soll in einem der hinteren Räume geschlafen haben. Sie soll den Brand durch die starke Hitzeeinwirkung bemerkt haben und konnte sich so gerade noch rechtzeitig und unverletzt aus der Apotheke retten. Die Pharmazeutin alarmierte umgehend die Feuerwehr. Später erlitt sie einen Schock.
Wie die Polizei Wolfenbüttel mitteilte, wurde zunächst ein Altpapier-Container vor dem Ärztehaus am Schloss entzündet. Das Feuer griff allerdings schnell auf die Fassade des Ärztehauses über. Dass die Flammen von dem lichterloh brennenden Papiercontainer so rasch auf die Fassade übergreifen konnten, soll an der Fassadendämmung gelegen haben: Das brennbare Material bot dem Feuer reichlich Nahrung, wobei es zu einer starken Rauchentwicklung kam.
Durch die Hitze zerbarsten die Fensterscheiben, so dass sämtliche Etagen zumindest durch den Rauch in Mitleidenschaft gezogen wurden. 64 Feuerwehrleute waren im Einsatz und konnten verhindern, dass sich der Brand auf die oberen Etagen ausbreitet. Das Feuer soll auch in den hinteren Räumen der Medicus-Apotheke gewütet haben. Ein vor dem Ärztehaus parkendes Auto brannte zu großen Teilen aus, ein anderes wurde beschädigt.
Das gesamte dreigeschossige Gebäude ist nach Auskunft der Polizei bis auf Weiteres nicht mehr nutzbar. Zu welchem Zeitpunkt das Gebäude oder Gebäudeteile wieder nutzbar sind, ist derzeit ungewiss. Der Schaden soll mehrere 100.000 Euro betragen. Am Montag wurden Bauzäune rund um das Gebäude aufgestellt. Brandermittler der Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen. Sie gehen jedoch davon aus, dass der Container vorsätzlich angezündet wurde.
Insgesamt brannte es in der Nacht zu Ostermontag in Wolfenbüttel und Umgebung sechs Mal: Nach ersten Erkenntnissen wurden dabei vier Container angezündet. In der Gemeinde Achim und in Hedwigsburg gingen Strohballen in Flammen auf. Ob sämtliche Brände auf das Konto von einem einzigen Täter gehen, ist derzeit laut Polizei noch unklar. Sollten der oder die Täter gefasst werden, drohen empfindliche Strafen: „Wir ermitteln hier nicht mehr wegen Sachbeschädigung“, sagte ein Sprecher der Wolfenbütteler Polizei. „Hier geht es um ein Verbrechen.“
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