Risikofaktoren

Wohnlage beeinflusst Gesundheit

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In einem Problemviertel zu leben, wirkt sich negativ auf die Gesundheit von Kindern aus. Das hat die repräsentative Studie „Gesundheit lernen: Wohnquartiere als Chance für Kinder“ ergeben, die vom Robert-Koch-Institut (RKI), von der Bertelsmann-Stiftung und vom Beratungsunternehmen Empirica durchgeführt wurde. Der Einfluss von Wohnquartieren besteht demnach unabhängig davon, aus welcher sozialen Schicht Kinder kommen.

Laut Untersuchung verstärken sogenannte Belastungs-Quartiere mit niedrigen Mieten und mehrgeschossiger Bebauung die gesundheitlichen Risiken dort lebender Mädchen und Jungen. Sie sind zum Beispiel häufiger übergewichtig als ihre Altersgenossen in anderen Vierteln.

Auch auf die Bewegungsentwicklung hat die Nachbarschaft Einfluss: 15 Prozent der Mädchen und Jungen, die in einem Problemkiez aufwachsen, sind körperlich nie aktiv - in gehobenen Wohnvierteln sind es nur 9 Prozent. Das Fernsehverhalten unterscheidet sich ebenfalls: 62 Prozent der Kinder in Belastungs-Quartieren sehen täglich mindestens eine Stunde fern, in so genannten Prestige-Quartieren sind es 44 Prozent.

Das Wohnumfeld beeinflusst laut Studie schon früh die Entwicklung eines Kindes. Die Umgebung prägt demnach das Verhalten der Mütter während der Schwangerschaft: In Problemvierteln gaben 24 Prozent der Frauen an, in der Schwangerschaft geraucht zu haben. In Prestige-Quartieren mit mehr als 65 Prozent Einfamilienhäusern und Mieten auf höherem Niveau lag der Wert dagegen nur bei 14 Prozent.

Als Grundlage für die Studie diente der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey, für den das RKI rund 18.000 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre befragte. Die Wohnorte der Familien wurden in einem zweiten Schritt in acht Quartierstypen eingeteilt. Dafür wurden unter anderem die Baustruktur, das Mietpreisniveau, die Bevölkerungsdichte sowie ländliche und städtische Wohngebiete herangezogen.

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