Eine Frau in den USA verklagt den Pharmakonzern Pfizer. Ihr Mann hatte sich Anfang Januar erschossen - drei Monate, nachdem er mit der Einnahme der umstrittenen Raucherentwöhnungspille Chantix (Vareniclin) begonnen hatte. Die Pille steht unter Verdacht, Stimmungsveränderungen und Depressionen sowie Selbstmordgedanken auszulösen. Die Witwe strebt nun die erste „Produkthaftungsklage“ in den USA an.
Der Vorwurf der Klägerin: Pfizer habe Chantix nicht ausreichend getestet, Studien über das Medikament zurückgehalten und die Warnungen über Nebenwirkungen nicht deutlich gekennzeichnet. Stattdessen habe der Konzern unterstellt, Selbstmordgedanken resultierten aus dem Nikotinentzug. Ihr Anwalt kündigte bereits an, der Hersteller müsse mit weiteren Klagen rechnen.
Bereits im Februar hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA Bedenken gegenüber Chantix geäußert. Eine Studie hatte gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Medikament und schweren neuropsychiatrischen Symptomen gebe. Besonders Piloten und Fernfahrer sollen auf die Raucherentwöhnungspille verzichten. In Deutschland ist das Präparat unter dem Namen Champix seit März vergangenen Jahres auf dem Markt.
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