Protestaktion 14. Juni

Wittenberg noch nicht ganz einig

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Berlin -

Zur Abstimmung um den bundesweiten Protest haben sich die Kolleg:innen aus Wittenberg (Sachsen-Anhalt) in einer Gruppe zusammengefunden. Prinzipiell stehe man der Aktion positiv gegenüber, müsse aber auch an die Versorgung der Patient:innen denken, insbesondere an die der Kleinsten. Holger Trauth aus der Apotheke am Collegienhof gibt Auskunft über das Vorhaben in der Lutherstadt.

„Wir versuchen schon eine einheitliche Schiene zu fahren und gemeinsam alle an einem Strang zu ziehen“, berichtet Apotheker Holger Trauth. „Aber es wird kein zentrales Treffen hier in Wittenberg geben.“ Das Vorgehen sei insgesamt auch noch nicht abschließend geklärt. „Einige wollen gerne am Protesttag komplett zu machen, andere präferieren eher eine Teilschließung, um die Versorgung der Patient:innen nicht zu gefährden.“ Sagen könne man aber definitiv, dass die Apothekerschaft vor Ort zum Protestvorhaben eine positive Einstellung hat und die Wichtigkeit dahinter sehe.

Informieren statt schließen

Trauth selbst gehöre allerdings ebenso noch zu den hin- und hergerissenen. „Ich persönlich denke, dass es am wichtigsten ist, die Kund:innen mitzunehmen, um die Informationen zum Protest und die damit verbundenen Forderungen möglichst nachvollziehbar an die Bevölkerung zu übermitteln.“ Eine Teilschließung sei hier vielleicht nicht verkehrt. „Bisher sieht unser Plan so aus, dass wir bis 12 Uhr öffnen und den Vormittag nutzen, um mit den Menschen vor Ort aktiv ins Gespräch zu gehen und Aufklärungsarbeit leisten. Das sind wir unseren Patient:innen schuldig. Die können schließlich nichts für diese fehlgeleitete Politik.“

Angst um Kinderversorgung

Eine komplette Schließung halte Trauth außerdem deshalb für schwierig, weil er fürchte, dass in der aktuellen Situation der Arzneimittelknappheit, insbesondere mit Antibiotika, nicht eine notdiensthabende Apotheke allein die Versorgung eines ganzen Kreises stemmen könne. „Wir haben einen Kinderarzt direkt bei uns an der Apotheke und sind auf die entsprechenden Verordnungen einigermaßen eingestellt. Wir haben meist auch die Medikamente für die Kleinen vorrätig, die schwer oder gar nicht lieferbar sind. Ich habe wirklich Bedenken, was eine Totalschließung am 14. Juni angeht. Gerade was die Mittel für Kinder betrifft. Das sollten wir einfach im Hinterkopf haben, bei aller Wichtigkeit sich am Protest beteiligen zu wollen.“

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