Unvorstellbar kurze Lichtblitze machten Professor Dr. Ahmed Sewail nicht nur in seiner Heimat berühmt. Als erster ägyptischer Nobelpreisträger wurde er zum Volkshelden. Am Dienstag verstarb der Wissenschaftler in den USA.
Sewail sei im Alter von 70 Jahren in den Vereinigten Staaten gestorben, berichtete das ägyptische Staatsfernsehen am Abend. Details zum Tod des Wissenschaftlers wurden zunächst nicht genannt. Sewail habe aber unter einer Krebserkrankung gelitten.
Der Wahlamerikaner wurde 1999 für seine Beobachtungen von Atomen während chemischer Reaktionen als erster Ägypter mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Mit seiner Laser-Technik wurde Sewail zum Wegbereiter der sogenannten Femtochemie.
„In den späten 80er Jahren entwickelte Ahmed Sewail Methoden zur genauen Untersuchung chemischer Reaktionen. Durch die Benutzung von Laser für Lichtblitze von nur wenigen Femtosekunden können Reaktionen abgebildet werden“, beschreibt die offizielle Nobelpreis-Seite die Arbeit des Ägypters. Eine Femtosekunde ist dabei so kurz, dass Licht in dieser Zeit nicht einmal einen Tausendstel-Millimeter zurücklegt.
Sewail wurde in der Stadt Damanhur im ägyptischen Nildelta geboren und wuchs in der Mittelmeerstadt Alexandria auf, wo er auch sein Studium begann. Seine Doktorarbeit schrieb er an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia. Der Vater von vier Kindern arbeitete an der US-Eliteuniversität Berkeley und wechselte 1976 zum Institute of Technology im kalifornischen Pasadena.
Durch seine vielfach preisgekrönten Entdeckungen wurde Sewail in Ägypten zum Volkshelden. Sogar eine Briefmarke trug sein Konterfei. Sein letzter Weg soll Sewail zurück in sein Heimatland führen: Dem Staatsfernsehen zufolge wird der Verstorbene für seine Beerdigung nach Ägypten gebracht.
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