Arzneimittelversorgung

Wirtschaftlichkeit kontra Zytostatika

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Experten haben vor Versorgungsengpässen bei Arzneimitteln für Krebspatienten aus wirtschaftlichen Gründen gewarnt. Wirksame Krebsmedikamente dürften nicht aus kommerziellem Anlass vom Markt genommen werden, forderten die deutschen, österreichischen und schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie in einer gemeinsamen Stellungnahme anlässlich der Jahrestagung in Stuttgart.

„Die Sicherstellung der Versorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten muss dringend gewährleistet werden“, sagte Jürg Nadig von der Schweizer Fachgesellschaft SGMO. In Deutschland gab es den Angaben zufolge dieses Jahr bereits sechs Mal Lieferschwierigkeiten bei Wirkstoffen für Zytostatika, die das Zellwachstum hemmen.

Nadig schlug vor, den Preis für Generika anzuheben. Damit solle die Auflage für pharmazeutische Hersteller verbunden werden, die Arzneimittelversorgung aufrecht zu halten. Eine Behörde, die auch Sanktionen verhängen darf, könne nach dem Vorbild der USA dafür sorgen, dass keine Lieferengpässe entstehen.

Bei dem Kongress forderten die Fachgesellschaften zudem, den medizinischen Nachwuchs in Europa gleich aus- und weiterzubilden sowie die Bedingungen für unabhängige klinische Forschung zu verbessern. Nur so könne auch künftig eine gute Versorgung von Krebspatienten gewährleistet werden. Der Kongress mit rund 4500 Experten endet am Dienstag.

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