Vogelgrippe

Wildvögel sind selten Überträger

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Die Vogelgrippe wird entgegen der bisherigen Annahme nur selten von Wildvögeln auf Hausgeflügel übertragen. Das haben Wissenschaftler des grenzüberschreitenden Forschungsprogramms „Constanze“ am Bodensee festgestellt. „Zwischen wildlebenden Enten und gehaltenen Hühnern, Enten und anderem Hausgeflügel gibt es kaum direkte Kontakte“, hieß es in einer Mitteilung. Bisher standen insbesondere Wasservögel im Verdacht, das auch für den Menschen gefährliche Virus in Geflügelhaltungen einzuschleppen.

Forscher der Vogelwarte Radolfzell am Max-Planck-Institut für Ornithologie hatten von Oktober 2007 bis Januar 2008 bei zwölf Geflügelbetrieben rund um den Bodensee beobachtet, welche Wildvögel sich am Gehege aufhielten. Wildenten oder andere andere Wasservögel waren nicht darunter, sondern nur Haussperlinge, Buchfinken oder Aaskrähen. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass eine Einschleppung der Vogelgrippe durch direkten Kontakt eher selten sein muss.

Zugleich fand das Schweizer Tropeninstitut bei Befragungen von knapp 4.000 Haltern von Freilandgeflügel heraus, dass nur in jedem sechsten Betrieb Wasservögel eingeflogen waren. Die Kontakte waren im Winter nicht häufiger als im Sommer, obwohl im Winter zehnmal mehr Wasservögel auf dem Bodensee leben. In der internationalen Bodenseeregion waren im Frühjahr 2006 Dutzende toter Wildvögel mit dem hochansteckenden Virustyp H5N1 entdeckt worden. Nach dem Ausbruch der Tierseuche wurde das Forschungsprojekt «Constanze» ins Leben gerufen.

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