Wildunfall

Reh rennt gegen Apothekenscheibe

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Berlin -

Es gibt Sachen, die gibt es nicht: Gegen das Schaufenster der Apotheke im bayerischen Speichersdorf ist ein Reh gerannt. Das Tier starb nach dem Aufprall. Es wird angenommen, dass das Reh bis in die Dorfmitte zur Apotheke von Inhaberin Konstanze Greim gehetzt wurde.

Am Pfingstmontag, gegen 22 Uhr, müsse sich der Wildunfall ereignet haben, sagt Greim. Das Reh prallte wohl aus vollem Lauf gegen die Scheibe der Speichersdorfer Apotheke, ging zu Boden und starb.

Zeugen des Vorfalls scheint es nicht zu geben. Doch jugendliche Passanten bemerkten das tote Reh wenig später und informierten die Polizei, so Greim. Denn obwohl sie direkt über ihrer Apotheke wohne, habe sie den Aufprall des Rehs nicht gehört. „Es ist wohl nicht so laut gewesen“, vermutet Apothekerin Greim. Als schließlich die Polizei anrückte, war es eine Nachbarin, die das Blaulicht zuerst bemerkt habe. Diese hat daraufhin die Apothekerin und deren Eltern, die auch im Haus leben, geweckt.

Anscheinend sei das Reh gehetzt worden und daher die Hauptstraße des Dorfs entlanggelaufen und gegen die Scheibe gerannt, sagt Greim. Ein schwererer Sachschaden ist nicht entstanden, die Fensterscheibe sei nur leicht beschädigt, berichtet die Apothekerin.

Für Greim bedeutete der Vorfall keinen Mehraufwand: „Der Jagdvorsteher ist gekommen und hat das Tier mitgenommen“, sagt sie. Anschließend hätten die Einsatzkräfte das Blut vor der Apotheke entfernt. Am nächsten Morgen, dem Dienstag, konnte die Apotheke daher wie gewohnt öffnen. Für Team und Kunden sei der Vorfall allerdings Gesprächsthema Nummer Eins gewesen: „So etwas ist vorher noch nie passiert“, so Greim.

Die Speichersdorfer Apotheke befindet sich mitten im Dorf, also keinesfalls in direkter Nähe zu Feld oder Wald. Daher ist unklar, wieso das Reh bis dorthin gelaufen ist. Laut Bericht des Nordbayerischen Kuriers war das Tier erst ein Jahr alt. Es hatte eine frische Bisswunde am Vorderlauf, die möglicherweise von einem Hund stammte.

Laut Bericht vermutet Jagdpächter Patrick Schuder, dass das Reh vor dem Hund in Richtung Dorfmitte geflohen war. Schuder will wegen Jagdwilderei Anzeige erstatten: Denn Halter sind verpflichtet, zu verhindern, dass ihr Hund Wildtiere verfolgt. Wilderei kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.

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