Für die erste Einlösung eines E-Rezepts über die App versprechen die niederländischen Versender offen einen Nachlass von 10 Euro. Weil das so einfach und schön klingen mag, kam eine Kundin in die Avenwedder-Apotheke und forderte dort den gleichen Rabatt. Inhaberin Alevtina Bolz war baff.
Bolz führt die Apotheke seit fast einem Jahr; im Januar übernahm die 38-Jährige den Betrieb. So eine Beratung wie kürzlich führte sie in dieser Zeit noch nicht: „Eine Kundin wollte den Coupon von Shop Apotheke hier einlösen, damit sie 10 Euro bekommt und dachte, das würde alles zusammengehören“, sagt die Apothekerin. „Das hat mich im ersten Moment schon geärgert.“ Doch die Inhaberin nahm sie zur Seite und erklärte der Kundin, die öfter in den Betrieb kommt, dass es sich um völlig verschiedene Anbieter handelt.
Sie erklärte auch, dass hinter Shop Apotheke ein Konzern aus den Niederlanden und keine klassische Vor-Ort-Apotheke stecke. Die Frau sei irritiert gewesen. „Das hat sie hoffentlich verstanden, wir haben lange gesprochen.“ Dennoch sei die Situation „unangenehm“ gewesen. „Wir kämpfen hier seit einem Jahr und dann so etwas.“
Die Apothekerin bewertet die derzeitige Lage als angespannt. „Unser einziger Vorteil ist, dass wir vor Ort sind.“ Zwar versuche sie auch für Stammkundschaft besondere Nachlässe zu ermöglichen, aber mit den Online-Preisen könne nicht konkurriert werden. „Das ist so schlimm.“
Dennoch gäben ihr die Kundinnen und die Kundin eine klare Rückmeldung: „Sie wollen nicht bei Shop Apotheke bestellen und kommen lieber zu mir.“ Deshalb stellt sich Bolz auch digital Stück für Stück um. Bei den gängigen Plattformen ist sie bereits dabei, als nächstes Projekt stehe CardLink an. „Irgendwann muss ich das machen. Es ist viel, was auf uns zu kommt.“