Influenza A/H1N1

WHO zögert mit Impfstoff dpa, 07.05.2009 13:44 Uhr

Genf - 

Der Startschuss für die internationale Herstellung eines Impfstoffs gegen den Erreger der Influenza A/H1N1 wird frühstens in der kommenden Woche fallen. Darauf hat die Impfexpertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Dr. Marie-Paule Kieny, verwiesen. Eine Expertengruppe bei der WHO müsse diese Entscheidung anhand der bis dahin gesammelten Daten über die Entwicklung des Virus treffen, da sie auch die Herstellung des normalen Impfstoffes für die üblichen Grippewellen betreffe, sagte Kieny.

An den saisonalen Grippewellen sterben im Jahr zwischen 250.000 bis 500.000 Menschen weltweit. Die Produktion des normalen Grippeimpfstoffes müsse deshalb unbedingt aufrechterhalten werden, sagte die WHO-Expertin. Laut Kieny reicht die Kapazität der Hersteller derzeit für etwa ein bis zwei Milliarden Impfdosen jährlich. Etwa 700 Millionen werden für die saisonalen Grippeimpfungen produziert.

Wenn die WHO in der kommenden Woche eine Empfehlung zum Start der Produktion geben würde, müssten die Unternehmen entscheiden, ob sie einsteigen, sagte Kieny. Grundsätzlich sei eine ältere Technologie zur Impfstoffherstellung bereits patentfrei. Bei besonderen oder neueren Technologien kann die WHO entsprechende Lizenzen vergeben.

Unklar ist noch, wie viele Impfungen nacheinander nötig sein könnten, bis der Grippeschutz aufgebaut ist. Normalerweise reiche eine Dosis, aber die Widerstandsfähigkeit des mutierten Virus sei noch nicht bekannt, sagte Kieny. Auch sei nicht klar, wer zuerst geimpft werden müsse. Bei normalen Grippewellen seien dies ganz junge und ältere Menschen. Das mutierte Virus befällt aber auch junge, gesunde Erwachsene.