Tuberkulose

WHO will TBC bis 2050 ausrotten

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Die Tuberkulose breitet sich in vielen Ländern wieder aus - auch in Westeuropa. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will jetzt mit einem Aktionsplan dagegen vorgehen. Die multiresistente und die extensiv resistente Tuberkulose stehen dabei im Fokus.

Ziel der WHO ist die Eliminierung der Tuberkulose bis 2050. In allen europäischen Staaten und der Russischen Föderation soll ein flächendeckender Zugang zu Präventions-, Diagnose- und Therapieangeboten ermöglicht werden.

Schlechte Behandlungen sieht die WHO als Ursache für die Ausbreitung der resistenten Formen der Tuberkulose. Bessere Therapien, wirksamere Impfstoffe und die Aufklärung der Bevölkerung sollen dazu beitragen, die Tuberkulose einzudämmen. Weiterhin legt der Aktionsplan Modelle für die Pflege und Betreuung besonders betroffener Bevölkerungsgruppen fest, zum Beispiel für HIV-Patienten.

Die Erreger, Bakterien der Art Mycobacterium-tuberculosis, befallen bei 80 Prozent der Patienten die Lunge, aber auch andere Organe können betroffen sein. In vielen Fällen schlagen Antibiotika nicht mehr an.

2009 waren etwa 81.000 Patienten in Europa an der multiresistenten Form der Tuberkulose (MDR-Tb) erkrankt - das bedeutet, der Erreger ist resistent gegen mindestens zwei der fünf Standardmedikamente (Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid, Streptomycin). Fast 12 Prozent aller Neufälle und 37 Prozent der bereits behandelten Tuberkulosefälle sind MDR-Tb.

Von einer extrem resistenten Form der Tuberkulose (XDR-Tb) wird gesprochen, wenn der Erreger weder auf die Standard- noch auf die Zweitrangmedikamente anspricht. Empfindlichkeitstests für Zweitrangmedikamente werden bislang nur selten durchgeführt, trotzdem wurden 2009 344 XDR-Tb-Fälle gemeldet, dreimal so viele wie 2008. Die Behandlung von MDR-Tb und XDR-Tb ist aufwendig, zum Teil sind Operationen notwendig.

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