Malaria

WHO will Monotherapie verbieten

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In vielen Ländern ist die Zahl der Malaria-Fälle in den vergangenen zehn Jahren um mehr als die Hälfte gesunken – doch Geldmangel bedroht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge die Erfolge. Es fehlten finanzielle Mittel, um die erfolgreichen Vorsorge- und Behandlungsprogramme auch in den nächsten Jahren weiterzuführen, heißt es im aktuellen Welt-Malaria-Report 2011 der WHO. In einigen Gebieten entwickle sich zudem eine Resistenz gegen den zur Bekämpfung der Infektionskrankheit verwendeten Wirkstoff.

Von 99 Ländern, in denen die Malaria verbreitet ist, verzeichneten 43 in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang der Malaria-Fälle um mehr als 50 Prozent, heißt es in dem Bericht. 2010 erkrankten demnach insgesamt noch 216 Millionen Menschen an Malaria, der Großteil davon in der WHO-Region Afrika. 655.000 Menschen starben an der Infektionskrankheit, meist Kinder unter fünf Jahren (86 Prozent), wiederum zum Großteil (91 Prozent) in Afrika. Das seien 36.000 Malaria-Tote weniger als noch 2009. Angesichts der Tatsache, dass Malaria bei entsprechender Behandlung vollständig heilbar ist, seien das aber noch immer zu viele.

In einigen Regionen seien die Malaria-Erreger gegen die Medikamente unempfindlich geworden. Auch Insektenvernichtungsmittel, die die Überträger-Mücken bekämpfen sollen, wirkten oft nicht mehr. Gegen den Wirkstoff Artemisinin, der gegen den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum eingesetzt wird, tauchen demnach vor allem in Südostasien Resistenzen auf. Die WHO hat sich dafür ausgesprochen, Therapeutika vom Markt zu nehmen, die ausschließlich den Wirkstoff Artemisinin beinhalten, und stattdessen nur noch Kombinationstherapien einzusetzen.

Allerdings erlaubten zur Zeit noch immer 25 Länder die Vermarktung der Monotherapien. Resistenzen gegen die eingesetzten Insektizide, welche die Überträger-Mücken abtöten sollen, werden aus 41 Ländern gemeldet. Problematisch sei, dass zur Zeit nur eine einzige Wirkstoffklasse (Pyrethroide) in den Insektiziden eingesetzt werde.

 

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