Hauptversammlung

WHO will mehr Reformen

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Begleitet von Forderungen nach einer rascheren Reform der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die 65. Jahresversammlung begonnen. Nur über eine Modernisierung könne die WHO weiterhin ihre Führungs- und Koordinationsrolle im globalen Gesundheitsbereich wahrnehmen, betonte der Schweizer Innenminister Alain Berset.

„Die WHO hat das Potenzial, das Leben der Menschen auf dieser Welt zu verbessern“, sagte Berset vor rund 3000 Delegierten aus den mehr als 190 WHO-Mitgliedstaaten. Weitere Fortschritte hin zur universellen medizinischen Versorgung, wie sie mit den Millenniumszielen der UN angestrebt werden, seien möglich. Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium der 1948 gegründeten WHO.

Vertreter von Hilfsorganisationen berichteten am Rande der Konferenz, dass die Finanzkrise zu erheblichen Lücken im Budget der WHO geführt habe und daher ihre wichtigsten Vorhaben gefährdet seien. Sie kritisierten, dass bislang 80 Prozent der Staatenbeiträge zum WHO-Haushalt freiwillig und zudem meist an spezielle Projekte gebunden seien. Lediglich über die Verwendung von 20 Prozent der Zuwendungen könne die Organisation selbst flexibel entscheiden.

Bei der Konferenz geht es unter anderem um die beunruhigende Zunahme zahlreicher nicht übertragbarer Krankheiten wie etwa Bluthochdruck oder psychische Leiden. In vielen Staaten hat dies nach WHO-Angaben bereits zu einer Kostenexplosion im Gesundheitswesen geführt.

WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan hatte im vergangenen Jahr tiefgreifende Reformen in der Verwaltung, der Geschäftsführung sowie bei der Finanzierung der Organisation versprochen. Seitdem wurden zahlreiche Stellen im Genfer WHO-Hauptquartier gestrichen. Der WHO-Exekutivrat hatte sich im Januar für Chans Wiederwahl zu einer zweiten Amtszeit ausgesprochen.

 

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