Durch den staatlichen Kampf gegen das Rauchen werden nach Berechnungen von US-Wissenschaftlern bis 2050 voraussichtlich mehr als 7 Millionen Menschen vor einem frühzeitigen Tod bewahrt. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des Medizinischen Zentrums der Georgetown University in Washington. In einer Studie untersuchten sie die Wirksamkeit von Maßnahmen gegen den Tabakkonsum, die von Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vereinbart worden waren – darunter zum Beispiel Warnungen auf Zigarettenschachteln und Werbeverbote.
„Es ist eine spektakuläre Erkenntnis, dass Regierungen durch die Anwendung dieser einfachen Maßnahmen zur Tabakeindämmung so viele Leben retten können“, so die Wissenschaftler. Für die Studie nutzte das Team Daten aus 41 Ländern zur Umsetzung des 2005 in Kraft getreten WHO-Rahmenübereinkommens zur Eindämmung des Tabakgebrauchs. Dieser völkerrechtliche Vertrag ist von mehr als 160 Ländern unterschrieben worden. Darunter auch von Deutschland, das aber für die Studie nicht berücksichtigt wurde.
Die Unterzeichner haben sich zur Anwendung einer Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchens verpflichtet – darunter gesetzlich vorgeschriebene Warnungen auf Tabakprodukten, Werbeverbote, Einschränkungen beim Vertrieb, die die Verteuerung von Tabakprodukten durch Steuern sowie Programme zur Nikotin-Entwöhnung.In den 41 untersuchten Ländern – darunter Spanien, Griechenland, Italien sowie Thailand, Ägypten und Iran – leben insgesamt rund eine Milliarde Menschen. Die Studie geht von Erhebungen aus, wonach jeder zweite Raucher durch vom Tabakkonsum verursachte Krankheiten vorzeitig stirbt.
Zwischen 2007 und 2010 gaben in den untersuchten Ländern so viele Menschen das Rauchen auf, dass dort die Zahl vorzeitiger Todesfälle unter Ex-Rauchern bis 2050 von 14,8 Millionen auf 7,4 Millionen sinken könnte. Allerdings wurde nicht erfasst, wie viele Menschen das Rauchen möglicherweise auch ohne die WHO-Maßnahmen aufgegeben hätten.
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