Afrika

WHO fordert Notstand wegen Cholera dpa, 17.09.2012 12:33 Uhr

Berlin - 

In West- und Zentralafrika sind seit Anfang des Jahres mehr als 55.000 Menschen an Cholera erkrankt. Das sind 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Betroffen sind 15 Staaten, darunter Sierra Leona, Guinea, Liberia, Teile der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo sowie Nigeria und Niger. Der starke Regen hatte zuvor zahlreiche Slums überschwemmt.

„Die Regierungen müssen den Notstand ausrufen“, forderte der Afrikadirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Dr. Luis Sambo. Nur so könne eine rasche Hilfe der internationalen Partner gewährleistet werden. Zudem müssten die Gesundheitsbehörden der verschiedenen Länder verstärkt zusammenarbeiten, um die Seuche zu besiegen.

Die Cholera tritt vor allem in dicht besiedelten Gebieten auf, in denen die hygienischen Zustände schlecht sind. Von dort greift sie auf ländliche Regionen über. Nach Angaben der WHO haben sich in der derzeitigen Regenzeit allein in Guinea 3500 Menschen mit der Krankheit infiziert. Im benachbarten Sierra Leone sind es sogar 16.000.