Schweinegrippe

WHO erhöht Alarmstufe

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen wachsender Risiken durch das Schweinegrippevirus vom Typ H1N1 ihre Alarmstufe erhöht. Die ab sofort geltende Alarmstufe 4 bedeutet, dass die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung der Infektionskrankheit gewachsen ist. Dies sagte der amtierende WHO-Generaldirektor für Gesundheitssicherheit und Umwelt, Keiji Fukuda, am Montagabend in Genf nach einer Sondersitzung einer Expertengruppe.

Alarmstufe 4 heißt, dass ein neues Grippevirus von Tieren auch Menschen infizieren kann und von Mensch zu Mensch übertragen wird. Bei der höchsten Stufe 6 wird von einer weltweiten Ausbreitung des Virus, also von einer Pandemie ausgegangen. Bisher galt Stufe 3.

Auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt schließt eine weltweite Ausbreitung der in Mexiko aufgetretenen Schweinegrippe nicht aus. Der „Bild“-Zeitung sagte die Ministerin: „Dieses Risiko kann heute niemand genau kalkulieren. Es kann eine weltweite Grippewelle geben. Ich mache mir Sorgen, hoffe aber, dass meine Sorgen grundlos bleiben.“

Deutschland ist nach Ansicht des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) auf einen Ausbruch der Schweinegrippe gut vorbereitet. „Sollte es zu Fällen in Deutschland und auch in Europa kommen, dann sind wir gewappnet, die Grippeviren medikamentös gut zu bekämpfen“, sagte Staatssekretär im Dr. Klaus Theo Schröder. Aus den USA sei bekannt, dass das Virus mit antiviralen Mitteln erfolgreich zu bekämpfen sei. Der Medikamentenvorrat reiche aus. Schröder machte deutlich, dass auch ein Pandemieplan zur Abwehr oder Eindämmung einer weltweiten Epidemie steht.

In Deutschland konnte zunächst für alle Verdachtsfälle Entwarnung gegeben werden. Dennoch verschärfte das Auswärtige Amt seine Reiseempfehlungen für Mexiko. „Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mexiko wird derzeit abgeraten“, hieß es auf der Internet-Seite.

In Mexiko, wo das Virus zuerst aufgetaucht war, wurden bisher etwa 150 Grippetote gezählt. Bei wie vielen davon das neue, mutierte Schweinegrippevirus nachgewiesen wurde, teilte die Regierung
nicht mit. Mediziner in Spanien und Großbritannien wiesen am Montag das Virus bei insgesamt drei kürzlich zurückgekehrten Mexiko-Reisenden nach.

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