Die Apothekerstiftung Westfalen-Lippe hat zwei herausragende Projekte von Kammermitgliedern mit dem Stiftungspreis 2016 prämiert. Jeweils 1500 Euro gehen an Apothekerin Anja Keck für die Gründung des Unternehmerinnen-Netzwerks „ImpulsWerk“ und an Vanessa Rath für das Teamprojekt „AMTS in kleinen Schritten“.
Mit kleinem Budget hat Keck in den vergangenen Jahren das ImpulsWerk aufgebaut. „Als mein Chef mir – quasi direkt nach dem Studium – die Position der Filialleiterin der Stifts-Apotheke angeboten hat, wollte ich mir zum einen Kompetenzen erarbeiten und zum anderen ein sinnvolles Netzwerk vor Ort aufbauen“, berichtet die 34-jährige Apothekerin. Seit fast sieben Jahren hat sie sich in Dörentrup mit 15 Führungskräften im Ort vernetzt.
Als Vorteile der Netzwerkarbeit nennt Anja Keck unter anderem den Austausch, das Nutzen von Synergien, Empfehlungsmarketing und die Erhöhung des Images. Die von ihr entwickelte Netzwerkstruktur wird ab dem Herbst in Westfalen-Lippe auch als Blaupause für drei Qualitätszirkel für Filialleiter dienen, die in Bielefeld, Bochum und Münster an den Start gehen.
Ein Team-Projekt hat Rath, Approbierte in der Senne-Apotheke in Hövelhof, entwickelt. Umgesetzt wurde es in der Hauptapotheke und den beiden Filialapotheken, der Rosen-Apotheke in Hövelhof und der Thune-Apotheke in Paderborn. Binnen sechs Wochen wurden in allen Apotheken sechs Aktionswochen zu den Themen Medikationsplan erstellen, begrenzte Haltbarkeit nach Anbruch, Arzneimittel richtig schütteln, Einmalgebrauch, Lagerung und Gebrauch neu verordneter Arzneimittel und Teilen von Arzneimitteln angeboten.
„Zu jeder Themenwoche wurden die Mitarbeiter ausführlich geschult und die Patienten gezielt angesprochen“, berichtet die 28-jährige Apothekerin. Ihre Chefin Iris Christians betont: „Dieses Projekt hat wesentlich zur Implementierung von AMTS in unseren Apotheken beigetragen. Damit gab es auch immer wieder einen intensiven Austausch mit den Ärzten vor Ort.“
Der Stiftungspreis wurde 2012 ins Leben gerufen. „Er wird für die Entwicklung und Durchführung von innovativen und kreativen und vom persönlichen Engagement getragenen Projekten verliehen“, so Gabriele Regina Overwiening, Vorstandsvorsitzende der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe.
Dabei sind die Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit der Projekte und Initiativen maßgeblich: „Denn unser Ziel ist, dass sie damit als Vorbild oder Ideengeber Nutzen für viele weitere Apotheken-Teams stiften können“, so Overwiening für die Jury, die sich aus Kuratorium und Vorstand der 2006 gegründeten Apothekerstiftung zusammensetzt.
APOTHEKE ADHOC Debatte