Journalistenpreis für Apothekenkritik APOTHEKE ADHOC, 19.04.2016 12:51 Uhr
Gleich ein halbes Dutzend Preisträger wurde bei der dritten Auflage des mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Journalistenpreises der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe geehrt. Vor 200 Gästen aus Medien und Gesundheitswesen zeichneten die Jury-Mitglieder drei Tageszeitungsbeiträge, zwei Hörfunkbeiträge und einen Fernsehbeitrag aus.
Den ersten Preis erhielt Stefan Werding von der Westfalen-Redaktion der Westfälischen Nachrichten für den Beitrag „Ein Korb von jeder fünften Apotheke“. Darin befasst er sich kritisch mit der Herstellung von Kapseln, Salben und Cremes. Jede fünfte Apotheke hatte, so das Ergebnis seiner Recherche, Anfang 2015 die Herstellung einer Spezialrezeptur für ein an einer besonders schweren Form der Epilepsie erkranktes Kind verweigert. Dass die Apotheken in Westfalen-Lippe inzwischen das umfassende Programm „RezepturFit“ gestartet haben, ist eine direkte Folge seiner Berichterstattung.
Marie Gerbode und Max Meis aus Bielefeld wurden für ihren WDR-Beitrag über „Cannabis als Heilmittel“ mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Der dritte Preis ging an Katja Brinkhoff und Leo Flamm aus der WDR-Westblick-Redaktion. Sie hatten sich einem Pilotprojekt in Marsberg zur sicheren Arzneimitteltherapie gewidmet.
Den vierten und fünften Preis erhielten jeweils Redakteure der Westfälischen Nachrichten: Peter Beckmann berichtete in Greven über Rabattverträge für Arzneimittel („Wenn die grüne Pille plötzlich rot ist“) und Dirk Drunkenmölle in Steinfurt über ein Pilotprojekt zum gemeinsamen Medikationsmanagement von Ärzten, Apothekern sowie Wohn- und Pflegeberatern („Spitzenforschung in der Provinz“).
Darüber hinaus lobte die Jury einen Sonderpreis für Nachwuchsjournalisten aus. Diesen sicherte sich die ehemalige Volontärin und heutige Redakteurin von Radio Antenne Münster, Anina Laura Pommerenke, mit ihrer fundierten Berichterstattung zur Freigabe der „Pille danach“ aus der Rezeptpflicht.
Bei der dritten Auflage des Journalistenpreises schafften es 40 Wettbewerbsbeiträge auf die „Shortlist“ der Jury. Sie überprüfte die Arbeiten auf Herz und Nieren. „Dabei war es den journalistischen Experten wichtig, dass das pharmazeutische Themenspektrum nicht oberflächlich, sondern wieder mittels fundierter Recherche in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wird“, betont Kammerpräsidentin Gabriele Overwiening, die auch Vorsitzende der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe ist.
Bereits gestartet wurde die vierte Auflage des Journalistenpreises. Hierfür werden im Frühjahr des Jahres 2018 die Beiträge berücksichtigt, die in den Jahren 2016 und 2017 von Medien im Landesteil Westfalen-Lippe publiziert werden oder die Themen aus der Region Westfalen-Lippe aufgreifen.