Westafrika

Ebola: Liberia droht Lebensmittelknappheit dpa, 14.08.2014 13:25 Uhr

Monrovia - 

Wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika droht Liberia eine Lebensmittelknappheit. Auch andere lebenswichtige Güter können das Land kaum noch erreichen, nachdem das Nachbarland Elfenbeinküste den Schiffsverkehr aus den betroffenen Ländern durch seine Gewässer verboten hat. Dagegen sind einige wenige Dosen des experimentellen Ebola-Medikaments ZMapp inzwischen in Monrovia eingetroffen.

Die Blockade des Schiffsverkehrs soll für unbestimmte Zeit andauern. Eine entsprechende Anweisung sei von der Hafenbehörde in Abidjan, der ehemaligen Hauptstadt der Elfenbeinküste, verbreitet worden, berichtete eine lokale Zeitung.

Auch der Luftverkehr aus und nach Liberia nimmt immer weiter ab. Die Gesellschaften Air France, British Airways, ASky und Arik haben ihre Flüge nach Monrovia bereits eingestellt. Die amerikanische Delta kündigte an, der letzte Flug der Gesellschaft starte am 27. August. In Liberia hat die Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile 670 Ebola-Fälle registriert, 355 Menschen sind bereits gestorben.

Unterdessen ist das experimentelle Ebola-Medikament ZMapp in Liberia eingetroffen. Das Mittel sei am Mittwochabend aus den USA nach Monrovia geliefert worden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Es handele sich aber um wenige Dosen, da das bisher kaum erprobte Mittel noch nicht breitflächig produziert wird. Zuvor waren bereits zwei Amerikaner und ein Spanier mit dem Mittel behandelt worden. Der an Vorerkrankungen leidende Spanier starb allerdings dennoch an den Folgen des Virus.

Liberia hatte am Montag die Zusage aus den USA erhalten, zwei infizierte Ärzte mit mit ZMapp behandeln zu können. Danach hatte der Hersteller Mapp Biopharmaceutical mitgeteilt, seine Vorräte seien vorerst erschöpft. Es werde Monate dauern, die Produktion hochzufahren, hatte der US-Sender CNN einen Unternehmenssprecher zitiert.