In Österreich ist das West-Nil-Virus, an dem auch Menschen erkranken können, aufgetreten. Wie jetzt bekannt wurde, hatten Tiermediziner den Errger im vergangenen Jahr in der Alpenrepublik erstmals bei Vögeln nachgewiesen. Möglicherweise handele es sich bei dem von Ungarn aus importierten Virus allerdings um eine für den Menschen weniger gefährliche Variante, sagte der Wiener Veterinär-Virologe Professor Dr. Norbert Nowotny. Ein besonders aggressiver Erreger hatte in den USA in den vergangenen Jahren Tausende Infektionen und etwa 1000 Todesopfer verursacht.

In Deutschland seien bei einer Untersuchung 2007 in Vögeln Antikörper gegen das Virus entdeckt worden, sagte Virologe Professor Dr. Matthias Niedrig vom Robert Koch-Institut (RKI). Das Virus selbst sei nicht gefunden worden. Laut RKI handelte es sich vor allem um Zugvögel aus Afrika, die sich dort infiziert hatten.

Nach Angaben der Wiener Veterinäre handelt es sich bei dem in Ungarn erstmals 2004 aufgetretenen Erreger um eine Variante des ursprünglichen West-Nil-Virus. Im Sommer vergangenen Jahres habe sich die Krankheit in Ungarn bei Vögeln und auch Pferden verbreitet. Zudem seien etwa 20 Menschen in Ungarn erkrankt.

Das Virus wird von Stechmücken übertragen. Ein bis zwei Prozent der Insekten überleben den Winter und können dann die Infektionen ab dem Frühjahr verbreiten.