Tropenkrankheiten

Weniger Malaria-Fälle in Äthiopien dpa, 19.04.2012 11:22 Uhr

Berlin - 

Obwohl Äthiopien seit 2005 zahlreiche Vorbeugemaßnahmen ergriffen hat, bleibt Malaria die am häufigsten diagnostizierte Tropenkrankheit in dem ostafrikanischen Land. Vergebens sind die Bemühungen trotzdem nicht. Laut Informationen des Kinderhilfswerks Unicef ist die Zahl der Erkrankungen in den vergangenen Jahren gesunken. „Die Malaria-Fälle gehen zurück, und es gab in den vergangenen sieben Jahren keine schwerere Epidemie“, berichtet der Malaria-Experte des Kinderhilfswerks Unicef, Dereje Muluneh.

Moskitonetze und Tests zur Früherkennung haben bei der Malariabekämpfung geholfen. Dennoch ist die Seuche laut Unicef weiterhin für rund 20 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. „75 Prozent der Landesfläche zählt als Ansteckungsgebiet, 68 Prozent der Bevölkerung leben in Risikoregionen“, sagt Muluneh. Nur Gebiete im Hochland, die mindestens 2000 Meter über dem Meeresspiegel liegen, seien derzeit Malaria-frei.

Schwere Epidemien traten bisher zyklisch alle fünf bis acht Jahre auf. Die letzte große Malaria-Epidemie gab es 2003, als 16 Millionen Menschen unter der Seuche litten – sechs Millionen mehr als in anderen Jahren. Rund 114.000 Äthiopier fielen der Krankheit in nur neun Monaten zum Opfer.

Die am weitesten verbreiteten Malaria-Arten in Äthiopien sind die Malaria tertiana (Plasmodium vivax) und die äußerst gefährliche Malaria tropica (Plasmodium falciparum). Letztlich ist es nicht die Anapholes-Mücke, die die Krankheit auslöst, sondern ein winziger Parasit. Dieses Plasmodium gelangt durch die Speicheldrüsen der Moskitos in die Blutbahn der Menschen.