Weniger Hantavirus-Erkrankungen

Die Hantavirus-Epidemie in einigen Regionen Baden-Württembergs flaut langsam ab. Im April und Mai seien es 134 Neuerkrankungen pro Woche gewesen, jetzt nur noch 20, teilte das Regierungspräsidium Stuttgart mit.

Seit Anfang 2012 wurden dem Landesgesundheitsamt mehr als 1640 Fälle der Virus-Erkrankung gemeldet. Das waren mehr als in jedem Jahr zuvor. Mit mehr als 60 Prozent aller Fälle ist Baden-Württemberg das am stärksten betroffene Bundesland.

Eine mögliche Ursache für die starke Ausbreitung des Erregers im Südwesten ist nach Einschätzung von Experten der trockene Sommer des vergangenen Jahres und der darauffolgende hohe Fruchtertrag vieler Buchen und Eichen. Die Überträger des Virus, die Rötelmäuse, haben daher besonders viel Nahrung und konnten sich stark vermehren.

Rötelmäuse scheiden die Viren über Kot und Urin aus. Menschen infizieren sich meist dadurch, dass sie verunreinigten Staub einatmen – etwa bei Holzarbeiten im Wald und Garten sowie beim Reinigen von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen. Vor allem Erwachsene zwischen 20 und 59 Jahren erkrankten. In 65 Prozent der Fälle mussten die Betroffenen ins Krankenhaus.

Eine Hantavirus-Erkrankung beginnt meist ähnlich wie eine Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In schlimmen Fällen kann es zu Nierenversagen kommen. 63 Prozent der Betroffenen hatten Nierenprobleme.