Schwangerschaft

Weniger Frauen treiben ab dpa, 16.03.2011 14:16 Uhr

Berlin - 

Immer weniger Frauen in Deutschland brechen eine Schwangerschaft ab. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Abtreibungen seit der gesetzlichen Neuregelung vor 14 Jahren einen neuen Tiefpunkt erreicht: Rein statistisch kamen auf 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter bis 45 Jahre 71 Abtreibungen. 1996, im Jahr der gesetzlichen Neuregelung, waren es 76 und 2004 sogar 78. Seither geht die Quote nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ständig zurück.

Insgesamt wurden 2010 rund 110.400 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet - 0,2 Prozent oder 300 weniger als im Vorjahr. Fast drei Viertel der Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahren alt. Minderjährige machten 4 Prozent aus. Dabei sank die Zahl der abgebrochenen Teenager-Schwangerschaften binnen eines Jahres um 400 auf rund 4500.

Fast 8 Prozent der Frauen, die eine Schwangerschaft beendet haben, waren über 40 Jahre alt. Für 40 Prozent der Schwangeren aller Altersklassen wäre es das erste Kind gewesen. Mehr als 97 Prozent der gemeldeten Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in weniger als 3 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. 72 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 15 Prozent wurde das Präparat Mifegyne (Mifepriston) verwendet.