Die Britin Louise Brown war vor 33 Jahren das erste – seither sind weltweit rund 5 Millionen Retortenbabys zur Welt gekommen. Diese auf Schätzungen beruhende Zahl hat die Europäische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (ESHRE) auf ihrem 28. Jahreskongress in Istanbul bekanntgegeben.
Zwar habe es seit damals viele rechtliche, moralische und auch ethische Auseinandersetzungen gegeben, sagte die spanische Ärztin und ESHRE-Vorsitzende Dr. Anna Veiga. „Die Fünf-Millionen-Marke ist aber ein Meilenstein, der all dies rechtfertigt.“ Zugleich sei die Zahl ein Zeugnis der Arbeit vieler Wissenschaftler und Mediziner sowie der Beweis des Vertrauens vieler Patienten in die Methode.
Die Statistik beweise, dass diese Behandlung bei Fortpflanzungsproblemen extrem erfolgreich sei, erklärte der US-Mediziner Dr. David Adamson. Angesichts der Kosten könne aber nicht jeder darauf zurückgreifen. In manchen Ländern gebe es zudem gesellschaftliche Barrieren. Außerdem gebe es noch Raum für Verbesserungen, hieß es mit Blick auf riskante Mehrlingsschwangerschaften.
Die in Istanbul vorgelegten Zahlen basieren auf den weltweiten Geburten nach zwei besonders häufig angewandten Verfahren. Die eine ist die In-Vitro-Fertilisation (IVF), wie sie bei der Mutter von Louise Brown angewandt wurde. Dabei werden die gereiften Eizellen abgesaugt, im Labor von den Samenzellen des Mannes befruchtet und der entstehende Embryo in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt.
Die andere ist die Intra-Cytoplasmatische Sperma-Injektion (ICSI), die bei Fruchtbarkeitsproblemen des Mannes zum Einsatz kommt. Der Ablauf ist zunächst derselbe wie bei der IVF, zur Befruchtung wird aber eine Samenzelle unter einem Mikroskop in die Eizelle gespritzt.
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