Im Rahmen einer weltweiten Polizeiaktion haben Behörden aus 24 Ländern unter der Führung von Interpol und der Weltgesundheitsorganisation WHO in dieser Woche eine ganze Reihe von illegalen Internetapotheken ausgehoben. Von 751 seit Montag untersuchten Webshops für Arzneimittel wurden 72 abgeschaltet. Außerdem wurden 995 von 16.000 untersuchten Postsendungen beschlagnahmt; 167.000 gefälschte Pillen, darunter Antibiotika, Steroide und Schlankheitsmittel, wurden konfisziert. Gegen 22 Personen wird wegen illegalen Medikamentenhandels ermittelt.
An der Aktion „Pangea II“ nahmen 24 Länder teil: Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien Irland, Israel, Italien, Kanada, Liechtenstein, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, die Schweiz, Singapur, Südafrika, Spanien, Thailand, Tschechien und die USA. Noch im Vorjahr, als die Aktion anstelle einer ganzen Woche nur einen Tag lang lief, hatten sich acht Länder beteiligt.
Das Bundeskriminalamt hat im Rahmen der Aktion sechs Fälle aufgedeckt. Es werde gegen die Betreiber von Internetseiten ermittelt, die sowohl nicht zugelassene wie auch gefälschte Medikamente an Kunden in Deutschland verkauft haben. Die Verfahren laufen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Sachsen, teilte das BKA am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Die Beamten stellten umfangreiches Beweismaterial sicher. Unter den Produkten waren angebliche Nahrungsergänzungsmittel für Bodybuilder, anabole Stereoide, Wachstumshormone und gefälschte Potenzmittel. Es würden aber auch lebenswichtige Arzneimittel gegen Krebs oder HIV per Internet illegal gehandelt. Zum Teil seien andere Wirkstoffe oder in anderen Dosen enthalten gewesen als auf der Packung angegeben. Es fehlten auch deutschsprachige Beipackzettel.
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