Wellness

Ungarn investiert in Gesundheitstourismus dpa, 05.03.2013 15:27 Uhr

Kuren und Thermalbäder: Ungarn setzt auf Gesundheitstourismus und investiert hohe Summen, etwa für mehr Flüge an den Balaton. Foto: Lothar Henke/Pixelio
Berlin - 

Zahnersatz, Kuren, Wellness: Ungarn investiert kräftig in den Gesundheitstourismus. Allein aus EU-Fördermitteln flössen 544 Millionen Euro in Projekte im ganzen Land, teilte das ungarische Fremdenverkehrsamt auf der Reisemesse ITB mit. Csilla Mezösi, Beraterin für Gesundheitstourismus, nannte als Beispiele vor allem die zahlreichen Thermalbäder im Land. Dort werde in den Ausbau der Wellness- und Familienbereiche investiert. Daneben fließe Geld in die Erweiterung der Hotels. Bereits größtenteils abgeschlossen ist die Sanierung der historischen Bäder in Budapest.

Investiert werde auch in die Infrastruktur, damit Urlauber aus Deutschland Ungarn besser erreichen. Derzeit gibt es zwischen März und November Flüge von vier deutschen Airports an den Balaton. Ab 2014 solle es das ganze Jahr über Verbindungen geben, so Mezösi. Vor allem bei älteren Gästen werde auch der Haus-zu-Haus-Service genutzt, den zahlreiche Veranstalter anbieten.

Das Angebot für Gesundheitstouristen richte sich immer stärker nicht auf kranke, sondern auf gesunde Urlauber, die vorbeugend Behandlungen in Anspruch nähmen, sagte Mezösi. „Verwöhn- und Gesundheitsreisen liegen bei den Urlaubern voll im Trend.“

Die Deutschen schätzen die Gesundheits- und Wellnessangebote in Ungarn: Rund 27 Prozent der Gäste in den Kur- und Wellnesshotels kamen 2012 aus Deutschland. Und auch insgesamt reisen wieder mehr Deutsche in das Land. Rund 570.000 deutsche Gäste verzeichnete Ungarn 2012 – ein leichtes Plus von 3,2 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren gab es stets ein negatives Vorzeichen. Hinzu kommen nach Schätzungen rund 70.000 Kreuzfahrer.

Besonders beliebt bei ausländischen Touristen war auch 2012 die Hauptstadt Budapest. Dort stieg die Zahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent. Der Balaton legte um 2,5 Prozent zu.