Viele Kinder in Deutschland sind laut einer Studie des Umweltbundesamtes zu stark mit bestimmten Weichmachern belastet. Eine Untersuchung von 600 Urinproben von 3- bis 14-Jährigen habe ergeben, dass die Mengen einiger dieser gesundheitsschädlichen Chemikalien über verschiedenen Schwellenwerten lägen, sagte die Mitautorin der Studie, Kerstin Becker. „Da gibt es Handlungsbedarf.“ Die Phthalate, die untersucht wurden, dienen als Weichmacher im PVC, andere finden sich auch in Nagellack oder Tablettenkapseln.
Generell seien Weichmacher in allen 600 Proben gefunden worden, hieß es. 1,5 Prozent der Kinder hatten demnach in ihrem Urin einen erhöhten Wert (>HBM1) der als fruchtschädigend eingestuften Diphthalate (DEHP). Beim Dibutyl, wie es in Lacken, Weichmachern und Kapseln vorkommt, wurde der von der Europäischen Lebensmittelbehörde empfohlene Höchstwert für die tägliche Dosis (TDI) in rund 12 Prozent der Fälle überschritten.
Tendenziell waren die jüngeren Kinder zwischen drei und sechs Jahren höher belastet als die älteren. Im Spielzeug für Kinder bis drei Jahren ist der Weichmacher DEHP verboten. Trotz sinkender Tendenz ist er aber weiter in vielen Alltagsprodukten aus Kunststoff im Einsatz.
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