Sachsen

Rezeptsammelstelle unter neuer Flagge

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Berlin -

Am Rathaus im sächsischen Wechselburg gibt es einen Briefkasten für Rezepte. Seit 1994 wurde die Rezeptsammelstelle von der Einhorn-Apotheke im nahe gelegenen Rochlitz betreut. Das ändert sich zum 1. Oktober.

In Wechselburg praktiziert die Allgemeinärztin Dr. Astrid Schroeder zwei halbe Tage pro Woche. Bis 1994 hatte der Ort mit etwas mehr als 2000 Einwohnern eine eigene Apotheke. Nach der Apothekenschließung wurde ein Briefkasten für Rezepte angebracht. Die Bewohner wurden seit 1994 vom Botendienst der Einhorn-Apotheke versorgt.

Vor einem Jahr wurde der dreijährige Genehmigungszeitraum des Briefkastens von der Apothekerkammer Sachsen neu ausgeschrieben. Erstmals bewarben sich neben der Einhorn-Apotheke auch die Merkur-Apotheke Rochlitz und die Marien-Apotheke in Luzenau. Die Kammer berücksichtigte alle drei Bewerber und erteilte jedem für jeweils ein Jahr den Zuschlag.

Die Einhorn-Apotheke hat im ersten Jahr des Genehmigungszeitraums den Ort versorgt. Ab 1. Oktober übernimmt die Marien-Apotheke; zum kommenden Oktober schließlich die Merkur-Apotheke. Ab Oktober 2018 wird die Rezeptsammelstelle wieder neu ausgeschrieben. Dann können sich Apotheken wieder neu bewerben.

Die Marien-Apotheke hat mit dem Beliefern einer Rezeptsammelstelle bereits Erfahrungen in Wiederau. Inhaber Steffen Habeland versichert den Wechselburgern, den Service genau wie die Einhorn-Apotheke zuverlässig anzubieten.

Denn die seien anfangs etwas verunsichert gewesen, berichtet Anett Zobel, Inhaberin der Einhorn-Apotheke. Auch für sie kamen die Bewerbungen der anderen Apotheken überraschend. Die Bewohner von Wechselburg könnten Medikamente aber weiterhin von der Einhorn-Apotheke beziehen, erklärt sie. Der Botendienst werde weiterhin liefern. „Einige Stammkunden kündigten bereits an, dass sie uns die Treue halten möchten“, sagt Zobel.

Zu DDR-Zeiten habe die Einhorn-Apotheke in Wechselburg eine Zweigapotheke betrieben. Als gesetzlich vorgeschrieben wurde, dass eine Filiale nicht länger von einem Pharmazieingenieur geleitet werden darf, sei die Apotheke unwirtschaftlich geworden, erklärt Zobel. „Mit einem Briefkasten ist der kleine Ort ausreichend versorgt“, sagt sie.

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