Die Berichterstattung rund um das Thema Corona nimmt kein Ende. Zur Informationsbeschaffung stehen dabei verschiedene Quellen und Medien zur Verfügung. Darunter finden sich häufig auch Spekulationen oder gar Fehlinformationen. Apotheker Dr. Thomas Klose aus Koblenz will gemeinsam mit zwei Kollegen die wissenschaftlichen Daten bündeln und für Interessierte zur Verfügung stellen.
Klose ist nicht nur Apotheker, auch die Forschung hat es ihm seit einigen Jahren angetan und ist daher ein Herzensthema des Pharmazeuten. Deshalb leitet er neben der Sonnenschein-Apotheke und der Regenbogen-Apotheke in Koblenz auch eine Pharmafirma, die sich unter anderem mit Erforschung, Entwicklung und Vertrieb onkologischer Arzneimittel und Antibiosen beschäftigt.
Gemeinsam mit zwei weiteren Experten hat der Apotheker nun die Website „Coviduptodate“ zum Thema Corona aufgebaut. Professor Dr. Lothar Zöller ist Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie an der Universität Heidelberg, Professor Dr. Patrick Scheid ist Parasitologe und Infektionsbiologe an der Universität Koblenz-Landau. Die drei Fachmänner stehen schon länger regelmäßig zu verschiedensten Themen in Kontakt – gemeinsam kam man schließlich auf die Idee die Website ins Leben zu rufen.
„Es sind so viele Daten im Umlauf – und die wollten wir gerne bündeln“, erklärt Klose. Die Inhalte sollen dabei „kurz und knackig, aber verständlich“ dargestellt werden. Häufig würden beispielsweise verschiedene wirklich gute Studien von Universitäten im Nachrichtendschungel schlichtweg untergehen. Oftmals auch, weil es einige Klicks mehr benötige, um sie zu finden. Dafür würden sich andere Aspekte in den Vordergrund drängen, obwohl sie kaum oder keinerlei Evidenz aufweisen.
Adressaten der Website sollen interessierte Leser sein. „Natürlich auch Apotheker und PTA – aber eben nicht nur“, erklärt Klose. Während manche Leser sich in der Zeitung mit großem Interesse den Sportteil ansehen, würden andere ihren Fokus eher auf den Wissenschaftsteil legen, meint der Apotheker. Genau für diese Gruppe könnte auch die Website der drei Experten in Frage kommen. „Es soll für alle sein, die mehr verstehen oder wissen wollen.“
Bei der Aufarbeitung ihrer Nachrichten wird vor allem wissenschaftlich gearbeitet. „Wenn die Daten noch nicht gefestigt sind, weisen wir darauf hin“, erklärt Klose. Dabei werden verschiedene Corona-Themen auch kritisch betrachtet, wie beispielsweise die „Laborunfall-These“ als Ursprung von Sars-CoV-2 oder die Entwicklung des Virus als Biowaffe. Auch auf die Entwicklung des Virus im Verlauf der Pandemie und die verschiedenen Mutationen wird eingegangen. Neben Strategien zur Eindämmung werden auch Nachweismethoden, Therapieoptionen und die Impfstoffentwicklung unter die Lupe genommen.
Grundsätzlich gehe es um Aufklärung und auch darum Verunsicherung zu nehmen. In der Apotheke sei das Thema Corona seit Monaten an der Tagesordnung, er und sein Team würden permanent um Rat gefragt. „Mittlerweile sind sogar viele Ärzte verunsichert was die Informationen angeht und rufen bei mir an“, erklärt der Apotheker. „Wir möchten einfach eine klare Linie reinbringen.“ Dabei sieht Klose die Apotheken in der Aufklärungspflicht: „Wir müssen uns schon informieren und aufklären.“ Und das obwohl – oder gerade, weil – die Abwägung mancher Themen aufgrund der Informationsflut zur Zeit schwierig sei.
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