Psoriasissalbe

WDR kündigt Regividerm-Reporter dpa, 14.05.2010 13:10 Uhr

Köln - 

Der Autor des Regividerm-Berichts „Heilung unerwünscht: Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern“, muss gehen. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sich wegen falscher Aussagen und Verstößen gegen Programmgrundsätze von dem Autor des Beitrags getrennt. Der Sender sprach von „inhaltlicher Kritik an dem Film“ und Zweifeln an der Unabhängigkeit des Redakteurs. Er habe kurz nach der TV-Ausstrahlung ein Buch zu demselben Thema veröffentlicht.

Der WDR erklärte, der Autor aus dem Programmbereich Politik und Zeitgeschehen sei mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt, zudem habe der Sender arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet. Gegen das Feature war formelle Programmbeschwerde erhoben worden, es war Thema im WDR-Rundfunkrat und beschäftigte auch die interne Revision. Der Mitarbeiter habe Vorgesetzte wiederholt über den Zusammenhang von Sendedatum und Buchveröffentlichung getäuscht und in einer dienstlichen Erklärung falsche Angaben gemacht, sagte Intendantin Monika Piel.

Der Film, der im Oktober 2009 in der ARD lief, hatte heftige Debatten ausgelöst, aber auch viel Hoffnung mit Blick auf die beschriebene Salbe Regividerm (inzwischen Mavena) geweckt. Der Beitrag hatte unterstellt, das Pharmakonzerne aus Finanzkalkül die Salbe gegen Psoriasis verhindern wollten.