Rathaus-Apotheke Pirna

Wasserschaden: Decke in Offizin eingestürzt

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Berlin -

Großer Schock für Apothekerin Claudia Meerz: Über die Inhaberin der Rathaus-Apotheke im sächsischen Pirna brach es im wahrsten Sinne des Wortes herein. Ein Wasserschaden in einer über der Apotheke gelegenen Arztpraxis brachte die Decke zum Einsturz. Große Teile der Einrichtung und der Offizin sind zerstört. Doch Meerz gibt sich kämpferisch. Nur einen Tag nach den ersten, notdürftigen Reparaturarbeiten öffnete ihr Betrieb wieder.

Wer derzeit ein Medikament in der Rathaus-Apotheke braucht, muss durch den Hintereingang. Denn nicht nur die Hälfte der Offizin und ein Großteil der Elektrik sind hinüber. Auch schätzt die Feuerwehr weitere Teile der Decke als einsturzgefährdet ein. Daher bleibt Meerz derzeit nur die Improvisation. Die Apotheke nach dem Unglück gänzlich zu schließen, kam für sie nicht in Frage: „Meine regulären Kosten laufen ja auch weiter. Da muss ich eben weitermachen.“

Die Schäden in der Rathaus-Apotheke sind immens. Ein hoher sechsstelliger Betrag könnte zusammenkommen, schätzt Meerz. Allerdings stünden noch die Gutachten des Versicherers aus. Wie schwerwiegend das finanzielle Desaster ausfällt, könne sie nicht beantworten. Immerhin kamen beim Einsturz der Decke keine Menschen zu Schaden, die Apotheke war zum Zeitpunkt des Unglücks menschenleer.

Passanten entdeckten am Sonntagabend durch die Schaufenster die Havarie und meldeten diese der Polizei. Die Beamten stellten fest, dass aus der Hautarztpraxis über der Apotheke Wasser austritt. Die Decke saugte sich voll und konnte das Gewichts nicht mehr tragen. Jemanden beschuldigen will Meerz jedoch nicht: „Es ist ein ganz normaler Wasserschaden, wie er hunderte Male vorkommt. Dass es mich so schlimm trifft, ist vermutlich nur Pech.“

Ein „persönlicher Schlag“ sei es dennoch. Das Gebäude ist über 100 Jahre alt und verfügt noch über alte Holzdecken. Der Reparaturaufwand wird entsprechend hoch ausfallen. „Wahrscheinlich ist erst Anfang 2020 alles wiederhergerichtet“, vermutet Meerz. Solange muss der Betrieb über den Notverkauf weitergehen. Das funktioniert nur, weil beim Einsturz der Decke weder der Kommissionierer noch das Lager getroffen wurden.

Von den Kunden gab es aufmunternde Worte, auf die Stammkundschaft könne sie sich verlassen, betonte Meerz. Das ist auch dringend nötig, betreibt sie ihre Apotheke doch mit immerhin zwölf Angestellten. Ob durch die Reparaturen zusätzliche Kosten auf sie zukommen, weiß Meerz noch nicht. „Wie jeder Apotheker habe ich eine Versicherung gegen solche Schäden abgeschlossen. Ich hoffe, dass mir die volle Schadenssumme ersetzt wird.“ Hier sei sie jedoch noch im Austausch mit dem Versicherungsunternehmen.

Zunächst rollen in der Rathaus-Apotheke die Abrissbagger an. „Zuerst kommen die Decken raus, dann wird alles trockengelegt. Danach wird durch Probebohrungen geschaut, wie sehr der Fußboden beschädigt wurde.“, erklärt Meerz das Prozedere. Erst anschließend könne begonnen werden, neue Decken einzusetzen. Es droht also eine ganze Weile der Betrieb durch den Hintereingang.

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