Corona-Schutzmaßnahmen

Warteschlange turnt Kunden ab

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Berlin -

Die Bereitschaft der Verbraucher, sich wegen der verschärften Zugangsbeschränkungen in den Geschäften in Warteschlangen einzureihen, ist bislang gering. Bei einer Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IfH) gaben fast zwei Drittel der Befragen (64 Prozent) an, sie seien nicht gewillt, beim Einkauf schon vor dem Geschäft Schlange zu stehen.

Am größten war der Widerwille bei den über 50-Jährigen, die zu 70 Prozent allergisch auf Wartezeiten reagierten. Deutlich größer war die Bereitschaft, auf Einlass zu warten, bei Konsumenten unter 30. Aber auch hier lehnten noch 53 Prozent der Befragten das Schlangestehen kategorisch ab.

Bund und Länder beschlossen erst vor wenigen Tagen, die Einlassbeschränkungen für Geschäfte im Kampf gegen die Pandemie wieder zu verschärfen. Dies führt dazu, dass in Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern – also auch in praktisch allen Supermärkten – weniger Kunden gleichzeitig einkaufen dürfen als bisher. Der Handel hatte deshalb vor Warteschlangen vor den Geschäften gewarnt.

„Diese Zugangsbeschränkung ist wahrlich nicht das, was wir uns wünschen“, sagte Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen. „Grabbeltisch-Situationen“ gebe es coronabedingt ohnehin schon lange nicht mehr. Gerade in größeren Geschäften auf mehreren Etagen könnten sich die Kunden verteilen. „Wir haben diese Einschränkung nicht verstanden.“ Sie erfordere jetzt mehr Personal, das zum Beispiel die Maskenpflicht auf den Parkplätzen kontrolliere.

Die Innenstädte hätten Ende November etwa 35 bis 50 Prozent weniger Menschen angezogen als im gleichen Zeitraum 2019, sagte Krack. Ob sich wegen der Verschärfung längere Schlangen vor den Geschäften bilden, konnte er noch nicht sagen. Der Verbandschef empfiehlt, die Weihnachtseinkäufe sowie Lebensmitteleinkäufe im Supermarkt möglichst nicht auf das Wochenende zu legen.

Zwei von drei Apotheken (68 Prozent) berichten laut aposcope-Umfrage von Warteschlangen zu bestimmten Zeiten, weitere 12 Prozent von einem Dauerzustand während der gesamten Öffnungszeit. Zum Vergleich: Beim ersten Lockdown im Frühjahr, als zeitweise strengere Zugangsbeschränkungen galten, waren es 77 beziehungsweise 17 Prozent.

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