Zunächst schien es so, als ob die Schweinegrippe-Impfung zum Ladenhüter werden würde. Doch angesichts der Meldungen über die zweite Infektionswelle dreht die Stimmung: In Niedersachsen gibt es bereits Wartelisten für Impfwillige.
„Die Menschen werden telefonisch informiert, wenn sie an der Reihe sind“, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN). „Das kann auch mehrere Wochen dauern.“ Innerhalb weniger Tage habe sich die Einstellung zur Impfung gegen die Schweinegrippe komplett geändert: Seien zuvor viele Menschen noch wegen der Nebenwirkungen skeptisch gewesen, gebe es jetzt einen regelrechten Ansturm auf die Praxen.
Ein Trend, den auch die Apothekerkammer Niedersachsen beobachtet: Wahrscheinlich stehe der Nachfrage ein Mangel an Impfstoff gegenüber, bestätigte ein Sprecher der Kammer gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Ursprünglich hatte das Gesundheitsministerium mit rund 200.000 Dosen pro Woche gerechnet, an diesem Montag allerdings konnte das Land nur 152.000 Impfdosen beim Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) abholen. „In der kommenden Woche sollen wir voraussichtlich 136.000 Dosen erhalten“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums auf Nachfrage.
Diese Menge werde wahrscheinlich nicht für alle Bestellungen ausreichen, so die Sprecherin. Deshalb sollten Ärzte zunächst vorrangig die Risikogruppen impfen und den Impfstoff möglichst nur für eine Woche im Voraus bestellen.
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