Sie wird bis zu vier Meter hoch und blüht weiß oder rosa: Der Riesenbärenklau ist eine imposante Pflanze, für den Menschen kann sie allerdings gefährlich werden. Auf die Haut gelangter Pflanzensaft könne bei anschließender Sonnenbestrahlung zu schwerwiegenden Verbrennungen und Entzündungen führen, warnte die Gemeinde Sylt. „In Einzelfällen kann es bei einem längeren Aufenthalt unmittelbar neben den Pflanzen zu Atemnot und einer bis zu drei Wochen anhaltenden akuten Bronchitis kommen.“ Am Montag zeigte der Experte der Naturfreunde Schleswig-Holstein, Niels Jensen, in Pohnsdorf das sachgerechte Ausgraben und Abhauen einer Riesenbärenklau-Staude.
„Der Hautkontakt mit der Pflanze ist unbedingt zu vermeiden“, heißt es auch im Umweltministerium in Kiel. Wer die Pflanze bekämpfen wolle, solle auf Schutzkleidung achten und auch die Augen schützen.
Die Gemeinde Sylt empfiehlt, „die Pflanzen rigoros zu entfernen“. Und auch Naturschutzverbände rufen dazu auf, die Pflanze zu beseitigen oder zumindest kurz zu halten – etwa durch gezielte Beweidung der Flächen mit Ziegen, Schafen oder robusten Rinderarten. Der Riesenbärenklau verdränge zunehmend heimische Pflanzenarten und die daran gebundenen Tierarten, sagte etwa der stellvertretende Landesvorsitzende der Naturfreunde, Hans-Jörg Lüth. Teilweise gebe es schon fast waldähnliche Bestände, in denen keine anderen Arten mehr vorkommen.
Die auch Herkulesstaude genannte Pflanze wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Zierpflanze nach Deutschland gebracht, verwilderte jedoch rasch. In Schleswig-Holstein ist die Art nach Ministeriumsangaben im Vergleich mit anderen Bundesländern weniger stark verbreitet. Ganz werde die Pflanze aber nicht mehr verschwinden: „Der Riesenbärenklau ist in Deutschland bereits derart weit verbreitet, dass eine flächenhafte Zurückdrängung oder gar Beseitigung nicht möglich ist.“
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