„Wenig geeignet und zu teuer“

Warentest zerreißt Halsschmerzmittel

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Berlin -

Stiftung Warentest hat 24 rezeptfreie Halsschmerzmittel getestet. Das Urteil ist vernichtend: Fast alle Mittel sind wenig geeignet und ihr Geld schlicht nicht wert.

Ein grippaler Infekt beginnt häufig mit Schluckbeschwerden. Betroffene greifen zunächst zu Halsschmerztabletten oder -sprays. Aber macht das überhaupt Sinn – zumal Verbraucher:innen für viele der Mittel tiefer in die Tasche greifen müssen? Warentest fällt für 24 getestete Präparate ein vernichtendes Urteil: Sie seien nicht nur teuer, sondern größtenteils auch wenig geeignet, um Beschwerden zu lindern.

Von den 24 untersuchten Präparaten sind nur fünf empfehlenswert – aber auch nur eingeschränkt, heißt es in den Testergebnissen. Unter den rezeptfreien Medikamenten waren neben Lutschpastillen und Tabletten auch Sprays, ein Saft sowie eine Lösung.

Bekannte Marken wie Dobendan, Neo-Angin oder Dorithricin konnten in dem Test jedoch wenig punkten. So versprechen alle Hersteller den Anwender:innen zwar, akute Halsschmerzen zu lindern und bei Heiserkeit und Schluckbeschwerden zu helfen. Aber laut Warentest gibt es für viral bedingte Halsentzündungen keine Heilmittel. Allenfalls die Symptome ließen sich durch den angeregten Speichelfluss abmildern, heißt es in den Ergebnissen.

Das traurige Fazit: Die Gutachter:innen halten nur folgende fünf Mittel für eingeschränkt empfehlenswert.

  • Isla Moos / Isla Junior / Isla Med Akut Pastillen (Engelhard)
  • Gelorevoice Halstabletten (Pohl-Boskamp)
  • Ipalat Lutschpastillen (Dr. Pfleger)

Der „große Rest“ sei sein Geld nicht wert und „ziemlich teuer“, so Warentest.

15 der 24 geprüften Produkte waren Arzneimittel. Bei diesen kamen die Gutachterinnen zum Ergebnis „wenig geeignet“, um Halsbeschwerden zu behandeln. Zwar enthalten diese Mittel antiseptische, lokal betäubende oder schmerzstillende Inhaltsstoffe, jedoch „reichen sie nicht weit“, so Warentest. Es sei nicht hinreichend belegt, dass diese Präparate besser wirken als Scheinmedikamente. Heißt konkret: Das Geld könne man sich sparen.

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