Alle mit Titandioxid

Warentest: Lippenstifte mit durchmischten Ergebnissen

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Berlin -

Auch die dekorative Kosmetik spielt in der Apotheke eine Rolle. Stiftung Warentest hat 17 Lippenstifte unter die Lupe genommen. Vollends zufrieden ist das Verbrauchermagazin mit keinem Produkt.

Das beste Ergebnis im Test lautete „befriedigend“. Mit einem Ergebnis von 2,7 ist der Natural Beauty Lippenstift von Annemarie Börlind Testsieger. Getestet wurde die Farbe Rosewood 74. Beim Punkt kritische Stoffe erhielt das Produkt allerdings nur ein „ausreichend“ – genauso wie alle anderen Vertreter im Test. Denn alle Lippenstifte enthalten Titandioxid.

Titandioxid als neuer Problemstoff

Titandioxid weist möglicherweise erbgutverändernde Eigenschaften auf. Zumindest konnte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) den Verdacht nicht entkräften. Der Stoff mit dem Kürzel E171 macht etwa Kaugummi und Dragees schön weiß. Auch in Kosmetika findet Titandioxid als Hilfsstoff Einsatz. In den getesteten Stiften waren zwischen 4 und 13 Prozent enthalten. Wie Warentest berichtet, könnte die regelmäßige Anwendung eines Lippenstiftes dazu führen, dass rund fünf Stifte jährlich „verzehrt“ werden könnten (als Basis dient die Menge von 57 mg Farbmasse am Tag).

Ebenfalls unter den ersten Plätzen mit dem Ergebnis „befriedigend“ ist der Lipstick 03 Camellia von Dr. Hauschka. Mit 19,50 Euro gehört das Produkt zu den teuren im Test. Auch die Naturkosmetikmarke Alverde aus dem Drogerimarkt dm landet auf den vorderen Plätzen. Mit 2,95 Euro ist der Stift der günstigste im Test.

Zwei Lippenstife erhielten das Testurteil „mangelhaft“ und sind durchgefallen. Der Rouge Coco Ultra hydrating von Chanel (Farbe 428) und der Full Satin Lipstick (Farbe 030) von Catrice enthielten über Titandioxid hinaus weitere kritische Stoffe. Warentest konnte in den Produkten Mosh (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) oder Mosh-ähnliche Stoffe detektieren. Diese Verbindungen bestehen aus kurz- mittel- und langkettigen Kohlenwasserstoffen und stammen aus Erdöl. Die kurz- und mittelkettigen Verbindungen werden von der Efsa als möglicherweise besorgniserregend eingestuft.

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