Egal ob für Kinder mit Muskelschwäche oder gequälte Tiere - Apotheker legten sich dieser Tage wieder mächtig für gute Zwecke ins Zeug. Andere hatten gute Tipps für Wandersleute parat oder schickten ein Stück aus der Offizin auf virtuelle Weltreise. Wir haben uns umgesehen.
Apothekerin gibt Wandertipps im ORF: Ins Fernsehen schaffte es jetzt die in der malerischen Obersteiermark gelegene Apotheke Mariahilf. „Der Österreichische Apothekerverband ist derzeit aktiv dabei, die Situation der Apotheken ins öffentliche Bewusstsein zu bringen und besondere Beispiele herauszustellen“, erzählt Heike Klocker. Im ORF-Magazin Konkret wird jeden Monat ein anderes Apothekenteam ins Scheinwerferlicht gerückt, um zur jeweiligen Jahreszeit passende Tipps zu geben. In diesem Monat ging es um den perfekten Wanderrucksack. „Unsere Apotheke liegt mitten in den Bergen“, erzählt Klocker. „So entschloss sich die Redaktion, ein Kamerateam zu uns nach Trofaiach zu schicken.“
Wer aus der Apotheke vor die Kamera treten sollte, war schnell geklärt. „Ich bin seit mehr als 20 Jahren hier tätig. Doch ursprünglich komme ich aus Frankfurt am Main und spreche verständliches Hochdeutsch, das war eine Grundvoraussetzung.“ Der routinierte Wanderer wisse, dass eine gut ausgerüstete, kleine Tasche unbedingt ins Gepäck sollte, erklärte Klocker in der Sendung. Hinein gepackt sollten Verbandszeug, gut klebende Pflaster, Desinfektionsmittel, Pinzette und eine Sportsalbe. Mehr erfahren Sie in der Ausgabe vom 4. September, die noch in der ORF-TVTHEK abrufbar ist. Die Tipps auch aus den anderen Offizins im Land finden sich gebündelt auf der Seite der Apothekerkammer.
Eine Apothekentasche auf Weltreise: Wenn man in den Sommerferien schon nicht real auf Tour gehen kann, soll die große weite Welt zumindest in Bildern in die Offizin geholt werden. Das dachte sich die Berg-Apotheke in Hildesheim. Inspiriert von einem Kollegen aus Viersen entstand 2013 die Aktion „Eine Tasche reist um die Welt …“ Rolf Lachenmaier aus dem Team erzählt: „Wir haben unsere Kunden angesprochen, ob sie bereit wären, unsere Tasche mit an ihrem Urlaubs- oder Ausflugsort zu nehmen, um dort ein schönes Bild zu machen, das sie uns dann zur Verfügung stellen.“
Mit Feuereifer seien die Kunden dabei gewesen: „Unsere Tasche war schon auf allen Kontinenten der Welt. Zu den meisten Bildern gibt es dann noch eine Geschichte. Spektakulär waren beispielsweise die Unterwasseraufnahmen eines Sporttauchers oder Aufnahmen im asiatischen oder südamerikanischen Hochland.“
Die Tasche schaffte es zur chinesischen Mauer und zu Stonehenge, ins Weiße Haus und auf den Eiffelturm. Sie besuchte die Hagia Sophia oder Schloss Sanssouci. Sie war in den Alpen oder im Harz, an Nord- und Ostsee. „In unserem Jubiläumsjahr sind wir insgesamt schon jenseits der 1.000 Aufnahmen“, berichtet Lachenmaier. Zum Jahresende gebe es eine Verlosung unter den Teilnehmern, sagt Lachenmaier. „Ein Reisegutschein von unserem lokalen Reisebüro wird natürlich auch dabei sein!
Laufen für Kinder mit Muskelschwäche: Etwa 1300 Läufer begaben sich auf vier Routen vom 4-Kilometer-Jedermannlauf bis zum Halbmarathon. Schon zum zwölften Mal sammelte der Kemnader Burglauf in Bochum Geld zu Gunsten der „Aktion Benni & Co“. Die Initiative kümmert sich um Kinder, die an der Duchenne Muskeldystrophie, einer tödlich endenden Muskelschwund-Krankheit, leiden.
Mit am Start war auch das „Team Lotte – Ruhrland Apotheke“ aus dem Vorort Stiepel. Namensgeberin ist Charlotte Kleffmann. Die Vierjährige hat die Muskelkrankheit Myasthenie. „Das Team bestand überwiegend aus den Betreuern, der Familie und engen Freunden der Familie“, berichtet Apotheker Heiko Meyer. „Charlotte ist Patientin der Ruhrland-Apotheke, deswegen sind wir gerne als Unterstützer eingestiegen.“ Mit Walter Pieper hat das Team einen wahren Champion in seinen Reihen: Trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen lag der Vorjahressieger wieder lange in Führung, bevor ihm die Puste ausging. Seinen zweiten Platz widmete er Charlotte. Das Team Lotte will auch 2018 wieder an den Start gehen.
Bottrop für Tiere in Nauen: Eine besondere Beziehung verbindet die Pinguin-Apotheke in Bottrop mit dem Tierlebenshof in Nauen. „Ich hab im Internet etwas für meinen Hund gesucht und bin durch Zufall auf die Einrichtung in Brandenburg gestoßen“, erzählt Apothekerin Ursula Pothmann. „Der Tierlebenshof bietet Obdach für gequälte und misshandelte Tiere bis an ihr natürliches Lebensende.“ Anders als lokale Tierheime muss die brandenburgische Einrichtung ganz ohne öffentliche Zuschüsse auskommen und ist daher auf Spenden angewiesen.
Pothmann hat aus eigener Erfahrung sehr viel Sympathie für die Einrichtung: „Ich habe immer wieder Hunde aus Sterbeheimen geholt, das sind Heime in Griechenland, Rumänien oder Bulgarien, in denen Straßenhunde gehalten werden. Sollte sich nach zwei Wochen kein Besitzer melden, werden die Tiere eingeschläfert.“ Ihre Begeisterung für den Tierlebenshof sprang auf die Bottroper über. „Sie steuerten Geld- und Sachspenden bei.“ Vor Kurzem gingen wieder zwei reichlich gefüllte Pakete auf die Reise nach Brandenburg.
APOTHEKE ADHOC Debatte