Vorbeugend Zink? Verbraucherzentrale sieht keinen Nutzen Deniz Cicek-Görkem, 27.12.2017 08:04 Uhr
Können vorbeugend eingenommene Vitamine und Mineralstoffe eine Erkältung vermeiden? Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern sieht keinen Nutzen und warnt vor einer vorbeugenden Einnahme von Zink.
Das Immunsystem boosten und gewappnet für die Erkältungszeit sein – das alles könne Zink nicht. Es sei wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass eine über den Bedarf hinausgehende Zinkzufuhr, zum Beispiel über Nahrungsergänzungsmittel, Erkältungen vorbeugen beziehungsweise bei Erkältungen helfen könne.
In der Folge dürften Hersteller auch nur mit der Aussage „Zink trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei“ werben, teilt die Verbraucherzentrale mit. Eine übermäßige Zufuhr des Mineralstoffs könne zudem mit unerwünschten Wirkungen einhergehen: „Eine Zinkzufuhr von etwa 50 mg Zink pro Tag kann beispielsweise den Eisen- und Kupferstoffwechsel stören.“
Der tägliche Zinkbedarf von Frauen liegt bei 7 mg, bei Männern bei 10 mg. „Laut der Nationalen Verzehrstudie II des Max Rubner-Institutes kommt Zinkmangel in Deutschland jedoch kaum vor“, schreibt die Verbraucherzentrale. Sie empfiehlt in erster Linie, den Bedarf über die Nahrung zu decken. Infrage kommen tierische Lebensmittel wie Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch, Eier, Milch sowie Käse. Außerdem enthallten auch pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Ölsamen, Nüsse sowie Vollkornprodukte das essenzielle Spurenelement. Zink spielt physiologisch eine bedeutende Rolle und kommt beispielsweise als Cofaktor in Carboanhydrasen vor.