Heidelberg

Von Aloe bis Zwiebel – historischer Apothekengarten eröffnet

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Heidelberg -

Wie haben Menschen vor 400 Jahren ihre Leiden kuriert? Der neue Apothekengarten des Deutschen Apotheken-Museums am Heidelberger Schloss zeigt, welche Pflanzen früher für die Behandlung etwa von Wunden und Atemwegserkrankungen genutzt wurden. Auch ein „Duft- und Naschbeet” mit essbaren Blüten, Blättern und Früchten – zum Beispiel Walderdbeeren und Minze – fehlt in der 100 Quadratmeter großen Anlage nicht.

Zu sehen sind 150 Pflanzenarten, darunter etwa die Aloe, die die Wundheilung unterstützen und bei Verbrennungen helfen sollte. Aufgekochte Dillsamen wurden bei Verdauungsbeschwerden und Bauchschmerzen angewendet. Ein Tee aus Blüten der Königskerze sollte gegen Durchfall und Ohrenschmerzen wirken. Ein Sud aus der Zwiebelknolle wurde bei Erkältungskrankheiten verabreicht. „Die Rezepte funktionieren auch heute noch”, sagt die Direktorin des privaten Apothekenmuseums, Elisabeth Huwer. Die Kosten von 50 000 Euro für den Garten in der Schlossanlage hat ein Förderverein übernommen.

Die Bepflanzung orientiert sich an historischen Pflanzenbüchern und dem Katalog des kurfürstlichen Hofapothekers Philipp Stefan Sprenger (um 1536 bis vor 1608). Die Anlage aus dem späten 16. Jahrhundert war sowohl eine botanische Sammlung als auch ein Medizinalgarten („Hortus Medicus”). Seine Vielfalt machte den Garten für Professoren der Heidelberger Universität gleichermaßen interessant wie für Leibärzte der Kurfürsten, die ihn bis ins 17. Jahrhundert nutzten.

Ein anderes berühmtes Beispiel für einen solchen Apothekengarten befindet sich in der Fürstbischöflichen Willibaldsburg in Eichstätt (Bayern).

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