Vogelgrippe

Wie bei Kripo: Suche nach H5N8-Ursprung

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Wer den Ursprung eines Virus sucht, geht aus Sicht eines Experten wie ein Ermittler vor: „Das muss man sich ähnlich vorstellen wie bei kriminalistischer Arbeit“, sagt der Fachtierarzt für Mikrobiologie und Tierhygiene an der Universität Hohenheim in Stuttgart, Professor Dr. Ludwig Hölzle. „Da kommen hochauflösende molekulargenetische Methoden zum Einsatz.“ So sei beispielsweise das aktuelle Vogelgrippe-Virus des Typs H5N8 im Sommer in Russland „dingfest“ gemacht worden. „Es spricht daher viel dafür, dass er mit den Zugvögeln herkam.“

Andere Vermutungen, dass das Virus unter Nutzgeflügel ausgebrochen sein könnte, hält Hölzle für unwahrscheinlich. „Der primäre Eintrag erfolgt über Wildvögel“, sagt der Experte. Es gebe aber verschiedene Möglichkeiten, wie das Virus in offene Nutzgeflügelbestände gelangen könne: „Zum Beispiel durch den direkten Kontakt mit Wildvögeln – wenn etwa eine Möwe drüberfliegt und reinmacht.“ Oder aber indirekt – zum Beispiel durch kontaminiertes Futter. „Auch das ist wie bei der Kriminalpolizei: Wir ermitteln erst mal in alle Richtungen. Die höchste Wahrscheinlichkeit ist aber, dass es über Wildvögel nach Deutschland kam.“

Vorhersagen lasse sich ein Ausbruch der Vogelgrippe oder auch der Verlauf kaum. „Das ist relativ schwierig“, sagt Hölzle. Trotz Monitoring könne man nie ausschließen, dass Viren unterwegs seien. Außerdem könnten sie sich stark verändern, so dass man den Nachweis immer wieder anpassen müsse. „Aber es wird viel gemacht, um das Risiko gering zu halten.“ Auch verhindern lasse sich ein Ausbruch nicht – es sei beispielsweise nicht möglich, eine Wildpopulation zu impfen.

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