Bayern

Vogelgrippe: Erreger für Menschen ungefährlich dpa, 07.12.2015 11:16 Uhr

Roding - 

Es war eine Routinekontrolle: Auf einem Hof bei Cham in der Oberpfalz haben Experten Hinweise auf einen Ausbruch der Geflügelpest gefunden. Knapp 13.000 Tiere müssen notgeschlachtet werden. Ob es wirklich ein Geflügelpest-Erreger war, soll heute geklärt werden. 

Die Keulung von 12.900 Legehennen, Enten, Gänsen und Puten auf einem Geflügelbetrieb im oberpfälzischen Roding soll heute weitergehen. Gestern hatte ein Sprecher des Landratsamtes bekanntgegeben, dass die beauftragten Spezialisten mit der Tötung der Tiere am Wochenende nicht fertig würden.

Bis auf die Fachleute, die Schutzanzüge tragen, durfte zunächst niemand den Hof betreten. Tiere oder tierische Produkte dürfen den Hof nicht verlassen, da der Erreger dem Landratsamt zufolge leicht auf Tiere übertragbar ist. Die Feuerwehr habe den Hof in rund 50 Metern Umkreis abgesperrt, sagte der Sprecher. Auf ein weiter reichendes Sperrgebiet wurde aber zunächst verzichtet.

Der Verdacht auf Geflügelpest oder Vogelgrippe hatte sich bei einer Routinekontrolle ergeben. Dem Sprecher des Landratsamts zufolge ist der Erreger H5N2 gefunden. Es sei aber noch nicht klar, ob dieser in einer für Tiere niedrig- oder hochpathogenen Variante vorliege.

Nur, wenn es sich um eine hochpathogene Variante des Erregers H5N2 handele, habe sich der Verdacht auf Geflügelpest oder Vogelgrippe bestätigt – dann werde ein Sperrbezirk ausgewiesen. Die Pathogenität soll in den nächsten Tagen feststehen. Zunächst bleibe nur der betroffene Hof abgeriegelt.

Es handelt sich demnach nicht um das auch für Menschen gefährlichen Virus H5N1. Der festgestellte Erreger H5N2 spiele „keine wesentliche Rolle“ für den Menschen, sagte der Sprecher. Für gesundheitliche Fragen von Bürgern hat das Landratsamt ein Infotelefon geschaltet.

Bei der Vogelgrippe handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, Erregerfunde müssen Behörden also gemeldet werden. Laut Geflügelpestverordnung muss der gesamte Bestand eines Betriebs schon bei einem Verdacht auf die Virusinfektion gekeult werden.