Digitalkonferenz

VISION.A: „Vorteile der Digitalisierung abschöpfen“ APOTHEKE ADHOC, 23.03.2016 13:12 Uhr

Erfolgreiche Premiere: Die erste Digitalkonferenz VISION.A von APOTHEKE ADHOC haben mehr als 220 Teilnehmer besucht. Foto: APOTHEKE ADHOC/ Harry Weber
Berlin - 

Wie digital ist der Pharma- und Apothekenmarkt heute – und wie wird er sich in Zukunft entwickeln? Die Digitalkonferenz VISION.A von APOTHEKE ADHOC brachte Experten zusammen, die aus unterschiedlichsten Perspektiven Antworten entwickelten oder lieferten. Vordenker wie SPON-Kolumnist Sascha Lobo begeisterten mit ihren Sichtweisen mehr als 220 Gäste. Und nach einem spannenden Tag mit zahlreichen Keynotes und Projektpräsentationen in SmartLabs wurde bei der Verleihung der VISION.A Awards mächtig gefeiert.

Die Premiere von VISION.A in Berlin war stark besucht und schlägt Wellen in Netz und sozialen Netzwerken: Dies zeige, wie bedeutend das Thema Digitalisierung für den Pharma- und Apothekenmarkt sei, sagte Thomas Bellartz, Herausgeber von APOTHEKE ADHOC. „Anders als übliche Pharmakonferenzen haben wir stärker auf Digitalexperten gesetzt und haben neue Gesichter, neue Debattenteilnehmer eingeführt – das scheint gelungen. Und wir haben das Ganze in einen Tag gepackt – es gibt schließlich keine Zeit zu verlieren.“

Die Digitalisierung erfordere besonders von den Verantwortlichen in Pharma und Apotheke viel Mut zur Veränderung, so Bellartz. Disruption bedeute eben auch, schneller zu sein – nicht zuletzt, um die Vorteile der Digitalisierung abzuschöpfen. Das sei ein großes Thema fast aller Referenten und Debatten bei VISION.A gewesen. Dies falle bei Themen wie Medikationsmanagement und der Vernetzung von Ärzten, Apotheken, Kliniken oder Kassen zugunsten von Patienten aber immer noch schwer. „Die Wahrheit ist: Unsere Kunden und Patienten sind heute schon viel digitaler und auch mobiler als unsere Branche.“

Für die Macher von APOTHEKE ADHOC und VISION.A war es entscheidend, ein neues, komplett unabhängiges Veranstaltungsformat zu präsentieren. Bellartz: „Wir dürfen nicht mehr warten auf all diejenigen, die einen bröckelnden Status quo bis zum bitteren Ende verteidigen. Die Digitalisierung mag zwar Vorreiter kennen, ist aber auch eine klassische Graswurzelbewegung. Deshalb braucht es Informationsfluss, Austausch und ein Format wie VISION.A, das von der Lust auf neues Wissen geprägt ist – und von der Freude an Veränderung und Entwicklung.“

Besucher lobten den konsequent digitalen Schwerpunkt von VISION.A: „Ich finde es sehr spannend, eine Konferenz zu haben, die sich wirklich mit diesem digitalen Thema ausschließlich beschäftigt“, sagte Aliud-Geschäftsführerin Ingrid Blumenthal. Das sei im Pharma- und Apothekenmarkt bislang einmalig.

Die Konferenz habe „viele spannende neue Eindrücke“ geliefert, sagte Hevert-Geschäftsführer Mathias Hevert. Sehr interessant sei der Vortrag von Sascha Lobo gewesen, der gezeigt habe, „wie die Verbindung von Medizin und Internet zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen kann“. „Bisher bin ich sehr zufrieden mit den Inhalten und habe viele Impulse mitgenommen“, sagte Awinta-Marketingleiterin Daniela Hildebrand.

Die Konferenzteilnehmer schätzten das breit gefächerte Programm: „Das spannendste war eher aus persönlichem Interesse das Thema Wearables“, sagte Dr. Marc Hense, Leiter Trade Marketing OTC bei Teva/Ratiopharm. Der Selftracker Florian Schumacher habe viele „spannende Insights“ über die Geräte, die er Tag und Nacht trägt, mitgegeben, sagte Dr. Hagen Sexauer von den Digital Heroes.

Die Veranstaltung biete eine guten Ausblick, wohin sich die Branche entwickele, sagte Eberhard Stork, Marketingleiter bei Hermes Arzneimittel. Auch ACA Müller-Vorstand Arne Nielsen lobte die Konferenz: „Man merkt, dass das digitale Zeitalter auch in die Apotheken kommt.“

Am Abend waren erstmals die VISION.A Awards für herausragende digitale Konzepte im Apotheken- und Pharmamarkt verliehen worden. Im Vorfeld waren rund 50 Einsendungen von Herstellern und Agenturen eingegangen. „Die hohe Beteiligung bei dieser ersten Ausschreibung verdeutlicht, dass die Digitalisierung längst ein Thema in den Unternehmen ist“, so Bellartz.

In fünf Kategorien wurden insgesamt 15 Preisträger im Rahmen der Party der Visionäre ausgezeichnet. Auf der Shortlist waren insgesamt 28 Unternehmen vertreten mit Kampagnen, Konzepten, Produkten und digital geprägten Tools.

In der Kategorie AD.Vision (für herausragendes Advertising) konnte Klosterfrau die Jury mit der Kampagne „Die Männergrippe“ überzeugen. Platz 2 ging an Pohl-Boskamp für die Kampagne für GeloRevoice. Dahinter rangiert Medice für die Werbung für das Online-Tool MediMind in Zusammenarbeit mit der Agentur „Die Jäger von Röckersbühl“.

Der BIZ.Vision Award (für wegweisende Business-Lösungen) ging an CareFusion/Rowa für den „Vpoint“. Medisoc, die Online-Auftragserfassung für den Verkauf von Kompressionsstrümpfen in Apotheken, landete auf dem zweiten Platz. Das Konzept stammt von Belsana mit Unterstützung der Agentur permanent.Wirtschaftsförderung. Platz 3 geht an MPV Medical für den Jordi Stick.

In der Kategorie COM.Vision (für wirksame Kommunikationsstrategien) hat Marpinion mit der iPad-App für Ärzte und Apotheken abgeräumt. Das Konzept Apothekenfachkreis & Serviceterminal von Aliud (Agentur: Markenkonstrukt) landete auf dem zweiten Platz. Rang 3 geht an HRA Pharma (Agentur: Cohn&Wolfe) für die Kampagne zum OTC-Switch von EllaOne.

Mit dem DIGI.Vision Award (für disruptive Digital-Lösungen) wird Bayer (Agentur: Medienfabrik Gütersloh) ausgezeichnet. Der Leverkusener Konzern konnte die Jury mit dem Betaferon-Konzept + Betaconnect-System überzeugen. Platz 2 in dieser Kategorie geht an den Kosmetikhersteller Pierre Fabre (Agentur: Antwerpes) für Dermingo. Drittplatzierter ist Sinovo (Agentur: mmp) mit AdviceDevice.

Den CSR.Vision Award (für nachhaltige Corporate Social Responsibility Initiativen) erhält das 2011 gestartete Diabetes Programm Deutschland von der Agentur Rosenbaum Nagy. Zweitplatzierter ist die Hilfsorganisation „Apotheker ohne Grenzen“ mit der Kampagne „Die Pille rollt. Auf Platz 3 landet Hevert mit dem CSR-Unternehmenskonzept.

Alle Gewinner erhalten bei APOTHEKE ADHOC Medialeistungen im Wert von 50.000 Euro. Digitale „Best Cases“ bräuchten eine Bühne sowie Lob und Anerkennen, so Bellartz. „Das stärkt die verantwortlichen Mitarbeiter und Abteilungen in den Firmen. Mut zur Veränderung, zum Anderssein und zum Bessermachen muss belohnt werden.“