In dieser Woche hingen schwarze Wolken über dem Muldetal, doch zum Glück schickten sie jetzt keinen Regen mehr. Die große Flut im sächsischen Grimma geht langsam zurück, doch noch immer warten Menschen darauf, dass sie wieder in ihre Häuser können. Aus Angst vor Plünderungen hatte die Polizei die gesamte Innenstadt abgesperrt. Auch die Apotheken waren tagelang nicht zu erreichen.
Im nahe gelegenen Borna war die Lage nicht ganz so dramatisch. Doch auch hier liefen Keller voll und die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Zu den Betroffenen zählt die Stadt-Apotheke.
„Wir haben so lange es ging, also bis das Wasser auf dem Fußweg stand, gearbeitet und dann haben wir innerhalb von einer halben Stunde alles hochgeräumt“, berichtet Inhaberin Dr. Claudia von Rein. Auch das Personal habe kräftig mit angepackt. „Es war dann natürlich totales Chaos in der Apotheke“, so von Rein.
Besonders schlimm war die Situation für die Menschen, die nicht in ihre Häuser konnten und mit dringend benötigten Medikamenten notversorgt werden mussten: „Wir hatten viele Patienten, die evakuiert wurden und die in die Apotheke kamen und sagten, sie hätten ihre Medikamente nicht“, berichtet von Rein. Da einige Patienten ihre Medikation gar nicht genau kannten, musste die Apotheke Rücksprache mit den Arztpraxen nehmen, sofern diese zu erreichen waren.
Betroffen waren auch Mitarbeiter der Stadt-Apotheke: „Eine Kollegin wurde am Sonntagabend evakuiert, die hatte natürlich privat noch ganz andere Probleme“, so von Rein. Mittlerweile sei die Kollegin aber auch wieder zu Hause.
Nach der Flut geht es in Mitteldeutschland nun ans Aufräumen. Nur noch die Wassermarken an den Wänden lassen erahnen, mit welcher Wucht und Masse sich das Wasser durch das Muldetal schob. Während hier die Pegel sinken, müssen anderen Regionen Deutschlands noch bangen.
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