Arzneimittelfälschungen

Viagra-Betrüger aufgeflogen dpa/APOTHEKE ADHOC, 08.04.2011 15:23 Uhr

Potsdam/Berlin - 

Ein internationales Netzwerk von Arzneimittelfälschern haben die Staatsanwaltschaft Potsdam und das Zollfahndungsamt Berlin aufgedeckt: Wie die Behörden mitteilten, gab es in der vergangenen Woche Razzien in Deutschland und der Tschechischen Republik. Dabei wurden mehr als 60 Objekte durchsucht, 40 davon auf deutschem Boden. Gegen sieben mutmaßliche Haupttäter wurden laut Staatsanwaltschaft Haftbefehle erlassen.

Nach einem Bericht der „Welt“ nahmen die Betrüger in den vergangenen zwei Jahren mehr als 18 Millionen Euro mit gefälschtem Viagra (Sildenafil) und verbotenen Schlankheitsmitteln ein. Die Beschuldigten sollen demnach ein raffiniert angelegtes Labyrinth von Webseiten mit Namen wie „viagrasicherbestellen.de“, „männerapotheke.de“ oder „pillendienst.de“ betrieben haben.

Das Geld der Kunden landete laut „Welt“ auf diversen Nummernkonten bei Banken in Limassol auf Zypern sowie in Prag. Die Besteller erhielten statt der Originalpräparate plumpe Fälschungen aus Asien. Das Netzwerk belieferte nach den Ermittlungen vor allem Kunden im deutschsprachigen Raum. Die Ermittler waren auch durch Hinweise des Viagra-Herstellers Pfizer auf das Netzwerk aufmerksam geworden.