In der Fastenzeit sprechen viele Kunden vom Abnehmen. Auch in Apotheken werden Diätpulver oder Produkte zur Fettbindung angeboten. Die Frage nach der optimalen Ernährung treibt viele Verbraucher um. Auch mit negativen Folgen, wie eine Ernährungswissenschaftlerin beobachtet hat.
Diäten und Ernährungsvorgaben setzen Menschen laut der Ernährungswissenschaftlerin Maike Ehrlichmann unter Druck und begünstigen ungesundes Essverhalten. Zunehmend setze sich in der Wissenschaft die Erkenntnis durch, dass es die eine gesunde Ernährung gar nicht gibt, sagte Ökotrophologin.
Der Körper bestimme als funktionierendes System selbst darüber, wann welches Essen gebraucht werde. „Das funktioniert intuitiv bei Kindern und in der Natur. Auch wer mal länger krank war, weiß danach genau, worauf er Appetit hat“, sagt sie. In den seltensten Fällen sei das Currywurst. Auf die inneren Signale zu hören, müssten viele aber erst wieder lernen. Das System sei zum Beispiel durch Stress, Werbung und Zusätze wie Süßstoffe, Aromen und Glutamat gestört. Auch durch Essregeln wie „kein Brot zum Abendessen“. Stattdessen gebe es dann später drei Eis auf dem Sofa.
Verbraucher seien überfüllt von Vorschlägen und machten am Ende gar nichts. „Es herrscht eine maßlose Verwirrung, welche Ernährung gut ist - warum hieß es vor zehn Jahren fettarm, warum jetzt Low-Carb?“ Wegen überhöhter Vorstellungen hielten sich viele für undiszipliniert und seien frustriert. Dabei müsse man nur die Störfaktoren beseitigen.
Wer selbst über sein Essen bestimme, esse anders und lerne wieder, auf sich zu hören. Wichtig sei auch, nicht immer von Gesundheit zu sprechen. Das löse sofort Druck und oft Ablehnung aus. Für viele ist Aussehen eine viel größere Motivation. Nur gut versorgte gesunde Zellen seien schön und strahlten das auch aus.
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