Vor dem Landgericht Coburg wurde heute ein Arzt wegen versuchten Mordes zu zehn Jahren Haft und der Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 20.000 Euro verurteilt. Der 41-Jährige habe nach Ansicht der Richter seiner Freundin den Blutverdünner Marcumar gegeben, um einen Schwangerschaftsabbruch herbeizuführen, berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte seit dem Jahr 2003 ein Verhältnis mit der gut zehn Jahre jüngeren OP-Schwester. Nach drei Jahren sagte ihm die Frau, dass sie ein Kind erwarte. Sie wollte das Kind aber nicht abtreiben lassen und der Mann habe ihr das Arzneimittel heimlich in den Tee gerührt. So habe er verhindern wollen, dass das Kind geboren werde und seine Ehefrau davon erfahre.
Die Frau hatte eine Klinik aufgesucht, weil sie verstärkt unter Zahnfleisch- und Nasenbluten gelitten hatte. Dort wurden die veränderten Blutwerte diagnostiziert und die Frau wurde behandelt. Trotz des Risikos, innere Blutungen oder gar eine Hirnblutung zu erleiden, brachte sie wenig später ohne weitere Komplikationen ein gesundes Kind zur Welt.
Der Arzt aus Schmalkalden widersprach den Vorwürfen, sein Anwalt hatte auf Freispruch plädiert. Der Verteidiger kündigte an, in Revision zu gehen.
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