Versicherung

IHK-Fortbildung für Apotheken-Versicherer

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Berlin -

Versicherungsmakler können sich nun in Sachen Apotheke weiterbilden: Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg hat zusammen mit dem Verbund „Heilwesennetzwerk“ einen speziellen Lehrgang entwickelt. Die Qualifikation „Berater/in Heilwesen“ soll Apothekern zeigen, dass sie es mit einem Berater zu tun haben, der bedarfsgerechte Lösungen für die Gesundheitsbranche entwickeln kann.

Bislang hätten Apotheker darauf vertrauen müssen, dass ihr Vermittler wisse, was er tue, so Michael Jeinsen, Versicherungsmakler in Berlin und im Heilwesennetzwerk für Apotheken zuständig. Das Problem ist aus seiner Sicht, dass selbst erfahrene Berater, die aber wenig mit der Gesundheitsbranche zu tun haben, die absicherungsrelevanten Probleme bei Apotheken nicht erkennen können. „Unter den Folgen müssen Apotheker leiden“, so Jeinsen.

Viele Apotheken sind seiner Meinung nach falsch versichert: „Meist gibt es ein Sammelsurium von Policen, die mehr Lücken als Sicherheit bieten.“ Oft würden Standard-Absicherungen abgeschlossen, die Regelungen der Apothekenbetriebsordnung (ApBtrO) nicht rechtsverbindlich hinterlegt hätten. „Die abgeschlossenen Verträge passen zwar für ein normales Büro oder eine Autowerkstatt, aber nicht für Apotheken“, sagt Jeinsen. Im Schadensfall müssten viele Apotheker drauflegen.

Der neue IHK-Lehrgang soll Abhilfe schaffen. An insgesamt sechs Tagen erfahren die Teilnehmer, welche besonderen Risiken Ärzte und Apotheken haben, welche Konzepte und Lösungen es für die einzelnen Zielgruppen gibt und wie man die Akquise angehen kann. Der Lehrgang wird mit einer einstündigen Prüfung abgeschlossen.

„Wir wollen einen Qualitätsstandard setzen, der allen Apothekern anzeigt: Hier sind die Vermittler, die es wirklich können“, so Jeinsen, der den Lehrgang als Lehrbauftragter für die IHK leitet. Das Angebot scheint anzukommen: Der erste Durchgang, der in dieser Woche begonnen hat, ist mit 16 Teilnehmern voll ausgebucht. In diesem Jahr sind zwei weitere Runden geplant.

Das Heilwesennetzwerk wurde 2014 gegründet. Die Einkaufs- und Verkaufsgenossenschaft will Experten aus der Gesundheitsbranche zusammenbringen und richtet sich unter anderem an Apotheker, Ärzte, Kliniken, Pflegeheime und Hebammen. Bessere Haftpflichtversicherungen für die Geburtshelfer auszuhandeln, war eines der ersten Projektes des Zusammenschlusses.

Die Tatsache, dass nur wenige Vermittler und Versicherungsgesellschaften den schwierigen Markt bedienen, ist aus Sicht des Vorsitzenden Horst Peter Schmitz einer der Hauptgründe für den Anstieg der Versicherungsprämien. Mit dem Heilwesennetzwerk sollen die bestehenden Strukturen aufgebrochen werden. Durch Synergieeffekte sollen Leistungen, die sonst nur schwer zugänglich sind, genutzt werden können. In diesem Jahr hat sich die neu gegründete Interessengemeinschaft Apotheken- und Praxisschutz (IAP) dem Netzwerk angeschlossen.

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