Versandhandel

Ebay: Gebote für türkische Diane

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Berlin -

Der unerlaubte Handel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln über Ebay kennt keine Landesgrenzen: Aktuell bietet ein privater Händler das Kontrazeptivum Diane an. Herkunft des Rx-Medikaments von Bayer ist in diesem Fall die Türkei.

Das Angebot wurde am 5. Juli für einen Startpreis von einem Euro eingestellt. Die Auktion endet laut Ebay am 15. Juli gegen 20 Uhr. Aktuell gibt es ein Gebot. Die Verpackung ist auf türkisch beschriftet: „Oral Kontraseptif Değildir“.

Laut Artikelbeschreibung handelt es sich um ein neues und unbenutztes Produkt. Die Angaben des Händlers sind knapp: „Benötige die Pille nicht mehr. Aus der Apotheke von der Türkei mitgebracht. 10 Zyklen. Verfallsdatum 09.2017.“ Ob die Packungsbeilage auf deutsch ist, wird nicht verraten. Eine Rücknahme ist ausgeschlossen.

Apothekenpflichtige Arzneimittel finden immer wieder einen Platz bei Ebay. Vor allem Kontrazeptiva werden von privaten Händlern über den Online-Marktplatz verkauft. Im Februar versteigerte eine Anbieterin vier Blisterpackungen von Maxim (Jenapharm). Über die Plattform wurden zuvor bereits etwa Valette (Jenapharm), Cerazette (Merck Sharpe & Dohme) und Bella (Hexal) gelistet. Auch Reimporte waren schon im Angebot.

Der Verkauf von Rx-Arzneimitteln bei ebay ist eigentlich verboten. Zudem entfällt das Bieten, da ausschließlich Festpreise erlaubt sind. Eigentlich sollen die Sicherheitsfilter des Internetkonzerns die Angebote auf verbotene Inserate durchsuchen, die im nächsten Schritt gelöscht werden.

Auch Teststreifen für Diabetiker werden regelmäßig bei Ebay angeboten. Besonders auffällig ist ein Händler mit dem Namen 10leo5, der seit Juli 2010 Mitglied ist und bereits tausende Teststreifen verkauft hat. Das ist kein Einzelfall. Professor Dr. Heiko Burchert von der Fachhochschule Bielefeld ist dem Graumarkt auf den Grund gegangen. In einer Studie hatte er sich mit dem Thema beschäftigt und die Verkäufer analysiert.

In der Regel gibt es demnach für Teststreifen bei Ebay parallel zwischen 900 und 1300 Angebote von Privatpersonen. Unter ihnen vermutete der Wissenschaftlicher nicht nur Patienten, sondern auch Apothekenmitarbeiter. In der langfristig angelegten Studie konnten rund 2500 private Anbieter zusammengetragen werden. Von diesen wurden 939 Verkäufer nach einem Zufallsprinzip ausgewählt und von Januar 2011 an drei Jahre lang beobachtet.

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