Gegen den 2018 wegen des Panschens von Krebsmedikamenten zu zwölf Jahren Haft verurteilten Apotheker aus Bottrop gibt es neue Ermittlungen. Geprüft werde der Vorwurf unzulässiger Vermögensverschiebungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Apotheke, bestätigte eine Sprecherin der Essener Staatsanwaltschaft. Ermittelt werde auch gegen die Mutter des Mannes.
Ausgangspunkt sei eine Klage des Insolvenzverwalters, sagte die Sprecherin. Es gehe um den Vorwurf, dass der Apotheker möglicherweise mit Unterstützung seiner Mutter Vermögensteile beiseite geschafft haben könnte. Dafür sind bis zu fünf Jahre Haft möglich.
Das Essener Landgericht hatte den damals 48-jährigen Apotheker wegen Tausender unterdosierter Krebsmedikamente zwischen 2012 und 2016 verurteilt. Nach Überzeugung des Landgerichts hatte er die lebenswichtige Medizin seiner Patienten aus Habgier gestreckt. Über die neuen Ermittlungen hatte zuerst die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet.
Derweil steht heute vor dem Landgericht eine Entscheidung in dem Fall an: Eine Frau, deren Mann mit Medikamenten aus der Apotheke behandelt wurde und der mittlerweile verstorben ist, fordert Schadenersatz.
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