Rund die Hälfte der Ergebnisse von Atem-Alkoholtests ist fehlerhaft. Das teilte die Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin vor dem Start eines gemeinsamen Symposiums mit der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie in München mit und berief sich auf eine Polizeistudie in Mecklenburg-Vorpommern.
Skeptisch sehen die Experten daher Bestrebungen, die Blutprobe als Beweismittel für Alkohol im Straßenverkehr durch die Messung der Atemalkoholkonzentration zu ersetzen. Sie befürchten etliche Probleme in Strafverfahren und negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit.
Neben dem Alkoholnachweis beschäftigen sich die Verkehrsexperten bei ihrem zweitägigen Symposium auch mit den Kriterien für die Fahrtauglichkeit oder Gefahren im Straßenverkehr durch sogenannte Legal Highs, also psychoaktive pflanzliche und synthetische Substanzen.
Bei fast 37.000 Unfällen auf deutschen Straßen war im vergangenen Jahr Alkohol im Spiel – mindestens ein Unfallbeteiligter hatte getrunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag der Anteil der Unfälle im Alkoholrausch bei 1,5 Prozent. Deutlich höher ist der Anteil bei den tödlichen Unfällen: Rund jeder elfte im Straßenverkehr Getötete starb an den Folgen eines Alkoholunfalls.
Das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg zählte im Jahr 2013 rund 177.000 Fälle von Alkohol oder Drogen im Straßenverkehr: die meisten davon in Bayern (rund 33.000), dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen (32.000). Die Gesamtzahl ging im Vergleich zu 2012 um 3 Prozent zurück. Insgesamt hatte das Amt am 1. Januar 2013 knapp 1,4 Millionen Verkehrssünder im Bestand, die wegen Alkohol oder Drogen auffällig geworden sind. 1,2 Millionen davon waren Männer.
APOTHEKE ADHOC Debatte